©QuidoX / flickr.com
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Das HB-Männchen

In den 60er und 70er Jahren wurde sehr viel Geld in Zigarettenwerbung investiert. Wer erinnert sich nicht an den Marlboro-Mann auf dem Pferd oder die Zeichentrickfigur des HB-Männchens mit welcher der Tabakwarenhersteller British American Tobacco BAT damals die Zigarettenmarke «HB» bewarb?

Die insgesamt mehr als 400 Werbespots wurden von 1957 bis 1984 produziert. Nach dem Werbeverbot für Zigaretten im Fernsehen ab 1974 durften sie nur noch im Kino gezeigt werden. In den 1960er Jahren brachte es das HB-Männchen auf einen Bekanntheitsgrad von 96 Prozent der deutschen Zuschauer. Der Ausdruck «HB-Männchen» bzw. «in die Luft gehen wie ein HB-Männchen» stand sprichwörtlich für das Verhalten eines aufbrausenden, leicht erregbaren Menschen.

Die Werbung mit dem Bruno, so der inoffizielle Name des HB-Männchens, lief immer nach dem gleichen Schema ab: Der anfangs gut gelaunte Bruno – häufig summte er zu Beginn des Spots die Melodie «Freut euch des Lebens» - verwandelte durch seine Ungeschicklichkeit harmlose Alltagssituationen in eine Kette sich steigernden Katastrophen, über die er sich in einer unverständlichen Sprache immer mehr aufregte. Bei der Sprache handelte es sich um Arabisch, das rückwärts mit doppelter oder noch höherer Geschwindigkeit abgespielt wurde.

Auf dem Höhepunkt des Wutanfalls ging das cholerische HB-Männchen buchstäblich in die Luft. Aus dem Off folgte mit besänftigender Stimme der Slogan: «Halt, mein Freund! Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greife lieber zur HB!»