1988 wurde «Das Literarische Quartett» zum ersten Mal im ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) ausgestrahlt. Zunächst als Teil des Kulturmagazins «Aspekte» später und noch bis 2001 als eigene Literatursendung. Das Format bestand darin, wie der Namen gut beschreibt, dass ein Quartett aus vier Literaturkritikern aktuelle Buchveröffentlichungen diskutiert und analysiert. Ein häufiger Gast der Sendung war der 2013 verstorbene deutsch-polnischer Autor und Publizist Marcel Reich-Ranicki. Durch seine aufbrausende Art und beeinflussende Kritik in der Sendung wurde er in der Öffentlichkeit immer mehr bekannt und bald nur noch «Literaturpapst» genannt.
«Das Literarische Quartett» hatte weitere regelmässige Gäste wie Hellmuth Karasek, Sigrid Löffler, Jürgen Busche, Klara Obermüller und Iris Radisch. Unter diesen Gästen gab es immer wieder Reibungen bei den Buchbesprechungen, wodurch innerhalb des Quartetts Personen im Laufe der Zeit ausgetauscht wurden.
Insgesamt besuchten die Sendung rund 70 Gäste und ganze 385 Buchtitel wurden besprochen.Ursprünglich wurde das Konzept inklusive der bekannten Titelmelodie (Finale von Beethovens Rasumowsky Quartett op. 59 Nr. 3) von Marcel Reich-Ranicki entworfen. Auch er war es der die Sendung immer mit einem Brecht-Zitat «Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen», einer Abwandlung von «Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen» (aus Der gute Mensch von Sezuan). Da Marcel Reich-Ranicki in vielen Bereichen der Sendung dominierte, ist es auch kein Wunder dass nach einer Untersuchung sein Redeanteil bei 50% lag, der von seinen Mitstreitern wie Sigrid Löffler bei 30%, Hellmuth Karasek bei 20% und der weitere jeweilige Gast bei nur 10%.
Eine Neuauflage der Sendung wurde 2015 im ZDF ausgestrahlt. Das Kritikerquartett besteht nun aus Volker Weidermann, Christine Westermann und Thea Dorn und dem jeweiligen wechselnden Gastkritiker.