Bons Schwanz in der Luft, der kleine Staubsauger...
Bons Schwanz in der Luft, der kleine Staubsauger...
  • Text und Bilder: E. Rosenberger
  • Aktualisiert am

Bons Schwanz in der Luft (11)

So flogen die Tage an mir vorbei und ich genoss jeden einzelnen davon. Dabei kann ich mich noch gut an einen ganz besonderen Tag erinnern, an welchem ich so viel frass, dass mir fast der Bauch platzte.

Es war ein Tag wie jeder andere. Wie immer, gab es bereits sehr früh morgens einen feinen Zmorge. Und wie immer frass ich sehr schnell und mein Napf war leer, noch bevor mein Frauchen Sushi und Nobu füttern konnte. Irgendwie hoffte ich insgeheim, dass sie vielleicht einmal vergessen würde, dass sie mir das Futter bereits hingestellt hatte... Leider blieb es bei einem Wunschtraum. Da konnte ich sie mit noch so unschuldigen Augen angucken. Sie durchschaute mich jeden Tag. 

Der grosse Futtersack war im kleinen Vorratsraum untergebracht, der aber immer verschlossen war. Immer, bis auf diesen einen Tag. Sushi und Nobu waren im Garten, mein Frauchen irgendwo und ich nutzte die Gelegenheit und schlich mich durch den Türspalt in den dunklen Raum. Darin roch es herrlich nach meinem Futter und ich fing an, den Papiersack anzunagen. Irgendwann gelang es mir, ein Loch herauszureissen. Die Trockenfutter-Kügeli rollten mir aus dem Sack entgegen.

Können diese Augen lügen? 

Ich frass und frass und frass, irgendwann stand ich nicht mehr, sondern lag neben dem Futter und liess nur noch meine Zunge die Kügeli auffangen. Ich war im Paradies. Als ich aber aufstehen wollte, merkte ich, dass mein voller Bauch bis zum Boden runterhing. So voll war er. Kein Problem, dachte ich, und legte mich wieder hin. Irgendwann hörte ich mein Frauchen nach mir rufen. Ich konnte nicht einmal mehr ein «Wuff» von mir geben, so müde war ich durch das viele Fressen. 

Minuten später fand sie mich dann doch. Es folgten ein heller Schrei und der Anruf bei der Tierärztin. Diese lachte nur und rat meinem Frauchen, mir die nächsten zwei Tage nichts mehr zu Fressen zu geben. So geschah es denn auch. Obwohl ich bereits abends wieder putzmunter war, bekam ich nichts mehr zu Fressen. Auch nicht am Folgetag. Dabei war der Hunger wieder zurück. Und garantieren, dass ich das nie mehr wiederhole, kann ich auch nicht, denn wer weiss...

Wie es mit Bons Schwanz in der Luft weitergeht, erfährst Du nächste Woche.

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