Besuch beim Tierarzt, wo ein Mikrochip eingesetzt wird. ©keystone
Besuch beim Tierarzt, wo ein Mikrochip eingesetzt wird. ©keystone
  • Text und Bild: E. Rosenberger
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Bons Schwanz in der Luft (14)

Ich war zwar ein ziemlich mutiger kleiner Draufgänger, wenn es aber darum ging den Tierarzt zu besuchen, änderte sich das schlagartig.

Es gibt Dinge, die mag ich, einige davon sogar sehr. Andere hingegen stehen auf meiner Bewertungsskala gaaaanz weit unten. Die Besuche beim Tierarzt sind so ein Beispiel. Und trotzdem: immer wieder schleppte mich mein Frauchen in die Praxis von Frau Dr. Schmitz. Die Sache war schnell klar, ich mochte sie nicht leiden, denn sie liebte es, mich mit Spritzen zu traktieren. Die waren zwar wichtig, wegen der vielen Impfungen, die Hundewelpen erhalten müssen, aber sie taten auch ganz schön weh. Und: Frau Dr. Schmitz war alles andere als freundlich. Sie schimpfte mich, wenn ich einen Laut von mir gab als sie die Spritze in meinen Popo steckte. Ich solle ruhig sein, es sei gleich vorbei...

Nach dem schlimmen Tierarztbesuch wieder zu Hause im Garten mit Sushi. Man sieht mir noch an, dass es mir überhaupt nicht gefallen hat.

Kunststück, dass ich beim nächsten Besuch knurrte als sie in meine Nähe kam. «Sie müssen ihren Hund unter Kontrolle haben», sagte sie zu meinem Frauchen, die mir natürlich beschützend und mich verteidigend zur Seite stand. Ich hätte halt Angst vor den Spritzen, versuchte sie mein Verhalten zu erklären. Keine Chance. Da verstand Frau Dr. Schmitz überhaupt keinen Spass. So passierte es, dass sie mir sogar einen Maulkorb verpasste, bevor ich untersucht wurde. Ich, Bons Schwanz in der Luft, bekam einen M a u l k o r b. Das passte auch meinem Frauchen überhaupt nicht und sie wechselte alsbald den Tierarzt.

Fortan ging es also nicht mehr zu Frau Dr. Schmitz, sondern zur lieben und verständnisvollen Frau Dr. Gasser. Bei ihr machten mir auch die Spritzen nichts aus. Bevor die Untersuchung losging kraulte sie mich immer ausführlich hinter den Ohren und spielte ein wenig mit mir. Sie erklärte mir während der Untersuchung auch ganz genau, was sie machte. Sagte, dass es nun einen kleinen Piekser geben würde und sobald dieser gemacht war, rieb sie schnell über die Stelle, so dass ich fast nichts davon spürte. Sofort danach bekam ich ein feines Leckerli und so war der Besuch bei ihr überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, ich war sogar etwas verliebt in meine neue Tierärztin.

Wie es mit Bons Schwanz in der Luft weitergeht, erfährst Du nächste Woche.

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