Jeden Tag frassen Sushi, ich und Nobu um die Wette. ©E. Rosenberger
Jeden Tag frassen Sushi, ich und Nobu um die Wette. ©E. Rosenberger
  • E. Rosenberger
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Bons Schwanz in der Luft (6)

Die Tage vergingen wie im Fluge und meine Nummer-Eins-Lieblingsbeschäftigung war natürlich das Fressen.

Zwei Mal täglich, morgens und abends war es jeweils soweit. Kaum waren die drei Fressnäpfe und der grosse Wassernapf gefüllt, stürmten meine Halbbrüder und ich herbei. Mein Frauchen hatte kaum Zeit, die Näpfe auf dem Boden abzustellen, schon waren unsere Köpfe tief im Napf verschwunden. Kein einziges Krümelchen wurde hinterlassen, am Schluss alles schön ausgeschleckt. So schön, dass sie aussahen, wie frisch aus dem Geschirrspüler. Mein Bruder Sushi war meist der Schnellste, doch dann folgte bereits ich und zum Schluss kam noch Nobu.

Wie bereits gesagt, das mit den kleinen und grossen Geschäften, die ich auf keinen Fall im Haus erledigen sollte, wollte nicht gleich klappen. Ich brauchte ein paar Wochen, denn meist passierten mir die Malheurs in der Nacht. Es kam auch zwischendrin mal vor, wenn die Tür zum Garten nicht geöffnet war... Die Zeter und Mordio-Schreie sind mir in guter Erinnerung. Irgendwann aber hatte ich es im Griff und meine Frauchen und Herrchen mussten mich nicht mehr schimpfen.

Meine Erkundungstouren führten mich auch in einen Pflanzentopf. ©E. Rosenberger

 

Meine Erkundungsausflüge im Garten und im Haus wurden immer umfangreicher. Jede Ecke inspizierte ich, ob Pflanzentöpfe oder im Wohnzimmer oder den Mülleimer in der Küche. Wobei mein Frauchen bei Letzterem wenig Freude zeigte und mich mit einem lauten «Pfui!» von dem so gut riechenden Sack weghob. Schade – hatte ich darin feine Sachen, wie Wurstreste und Käse erschnüffelt. Dafür gab sie mir zwischendurch ein halbes Stück Frolic oder ein Stückchen Karotte. Die mochte ich ganz besonders, dauerte es doch einige Zeit, bis es aufgefressen war. 

Weitere Geschichten von «Bons Schwanz in der Luft» gibt es demnächst an dieser Stelle.

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