Bons der glücklose Schneeballjäger.
Bons der glücklose Schneeballjäger.
  • Text, Video und Bild: E. Rosenberger

Bons Schwanz in der Luft (Folge 20 mit Video)

Die Zeit im Berner Oberland war eine der schönsten in meinem bisherigen Leben. Ich konnte gar nicht genug bekommen von den Bergen. Ganz besonders hatten es mir weisse Kugeln angetan.

  

Du weisst nicht, wovon die Rede ist? Kinder und nicht selten auch Erwachsene bewerfen sich gerne damit. Ja, richtig geraten: Schneebälle sind damit gemeint. Auf den vielen Spaziergängen und auch im Garten warfen sie meine Herrchen immer wieder in den Schnee. Dann durften Sushi, Nobu und ich danach suchen. Und diese Suche gestaltete sich immer wieder als erfolgslos. Obwohl ich genau beobachtete, wohin der Schneball und sofort im Schnee danach grub, ich fand ihn nicht. 

Genau so erging es auch meinen Brüdern. Obwohl viel erfahrener im Umgang mit Schnee, waren auch sie jeweils glücklos bei der Suche nach dem weissen Ball. Das tat unserer Freude jedoch keinen Abbruch. Die Bälle flogen und wir suchten immer wieder aufs Neue. Auch im Garten der Wohnung in Saanenmöser. Dort war der Schnee mittlerweile so hoch, dass ich fast schon durch den Schnee hüpfen musste, wie ein Hase. 

Irgendwann fand ich heraus, dass ich wegen des hohen Schnees ganz mühelos übers Gartentor springen konnte. Sushi und Nobu folgten mir nicht, im Gegensatz zu mir wussten die beiden, dass sie das nicht durften. Mir hatte man das noch nicht gesagt und so machte ich mich auf Wanderschaft durch das Dorf. Beim Bäcker angelangt, sah ich beim Blick durchs Schaufenster feine Brote und Brötchen. Als eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter aus dem Geschäft kam und mich sah, legte ich mich vor dem Mädchen auf den Rücken. Sie war entzückt und streichelte gleich meinen Bauch. 

Weiter ging ich, vorbei an verschiedenen Sportläden bis, ja bis ich einen Duft witterte, der absolut unwiderstehlich war. Er kam aus einem weiteren Laden. Dort angekommen, konnte ich nicht glauben was ich sah. Würste und Fleisch in Hülle und Fülle. Ich versuchte auch gleich in die Metzgerei zu spazieren, doch die Tür war zu. So musste ich mich gedulden, bis die Tür aufging als eine Kundin den Laden betrat. Schwupps, war ich drin. Schnell kam der Metzger und komplimentierte mich wieder vor die Tür, aber nicht bevor er mir ein Wursträdli gab. 

Als ich nicht von der Tür wich, wurde ihm klar, dass ich ausgebüxt war und so nahm er die Leine seines eigenen Hundes, leinte mich an und rief bei der Polizei an. Dort hatten bereits schon meine Herrchen angerufen, nachdem sie entdeckt hatten, dass ich nicht mehr im Garten war. Innert wenigen Minuten kamen sie und bedankten sich beim Metzger. Sie waren so glücklich, mich wiedergefunden zu haben, dass ich gar keine «Schimpfis» erhielt.

Wie es mit Bons Schwanz in der Luft weitergeht, erfährst Du hier nächste Woche.

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