Schon am Sonntag könnte der Barfüsserplatz zum achten Mal hintereinander brennen. Bild Keystone
Schon am Sonntag könnte der Barfüsserplatz zum achten Mal hintereinander brennen. Bild Keystone
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

FC Basel: Spontane Meisterfeier nicht bewilligt

Es braucht ein bisschen Gerechne und Glück: Theoretisch könnte der FC Basel schon am Sonntag seinen achten Meistertitel in Serie feiern. Und auf dem Barfüsserplatz würden die Fans eine «spontane» Meisterparty feiern. Während sonst alles eine Bewilligung braucht, so braucht rotblau offenbar keine.

Schon am Sonntag könnte der Barfüsserplatz wieder brennen. Um halbvier ist das Spiel Lugano gegen die Young Boys vorbei. Falls es den Bernern nicht gelingt, drei Punkte zu gewinnen und der FC Basel sein Heimspiel gegen Vaduz am Samstag gewonnen hat, wäre rotblau Schweizer Meister. Dies würde nicht nur die früheste Meisterschaft für die Mannschaft von Urs Fischer bedeuten, sondern es wäre auch Zeit für die «spontane» Meisterfeier. Schon um vier würden sich Fans aus der ganzen Region auf den Weg zum Barfüsserplatz machen, um sich selbst und ihre Fussballhelden zu feiern.

«Spontane» Meisterfeier und Meisterfeier: Mittlerweile hat rotblau damit Routine. Überraschend allerdings, dass sich um die Grossveranstaltung niemand so richtig kümmert. So erklärt Mediensprecherin Andrea Roth auf Anfrage von barfi.ch: «Da diese Situation ungewöhnlich ist – wir müssten am Samstag gewinnen und YB am Sonntag verlieren – möchten wir in den nächsten Tag intern kurz darüber diskutieren, wie sich der Club im Falle des Titelgewinns verhalten würde.» Der FC Basel habe im Moment viele Anfragen und wolle darum in den nächsten Tagen «offiziell» kommunizieren.

Bewilligung wäre eigentlich obligatorisch

Veranstaltungen und politische Demonstrationen brauchen eine Bewilligung. Diese wird in Basel meist liberal erteilt, wenn keine Gefährdung des «öffentlichen Wohls» besteht. So verbot die Polizei letztmals eine Demonstration der deutschen Pegida-Anhänger, da man wegen Gegendemonstrationen Krawalle befürchten musste. Bei rotblau ist die Region natürlich ein Herz und eine Seele. So erklärt der Mediensprecher der Polizei Martin Schütz auf die Frage, ob der FC Basel für seine Party auf dem Barfi eine Bewilligung braucht: «Bei einer spontanen Meisterfeier handelt es sich um eine spontane Feier ohne konkreten Veranstalter oder Organisator, die von der Polizei toleriert wird.» 

Auch beim FCB will man sich nicht in die Karten blicken lassen, obwohl es der achte Meistertitel in Serie wäre, so sagt Andrea Roth: «Für den Fall der Fälle stehen wir bezüglich einer allfälligen Feier mit den Behörden sicherlich in Kontakt.» Zuständig für die Erteilung einer Bewilligung wäre eigentlich die Allmendverwaltung, dort erklärt Daniel Hofer, dass eigentlich die Polizei zuständig sei. Was die Meisterpartys angeht, so zirkuliert der Ball flüssig von einem Departement zum anderen. So richtig um die Frage kümmern, will sich aber niemand. Obwohl der Verein Erfahrung mit dem Ausrichten von Grossveranstaltungen hat, nicht zuletzt auch durch internationale Auftritte in der Champions League, mag er sich nicht um die «spontane» Meisterfeier kümmern. Auch wenn die Überraschung beim achten Mal in Serie nicht wirklich die grösste sein kann.