Endlich einmal etwas zu lachen für einen Zürcher in Basel: Urs Fischer grinst breit im Medienzentrum als er die acht etwas verschlafenen Basler Journalisten sieht. «Ihr spürt wohl noch die Fasnacht, vielleicht braucht ihr noch ein, zwei Tage.» Dass die Meisterschaft auch nach dem Unentschieden gegen Vaduz nicht wirklich aufregender geworden ist, zeigt nicht zu letzt daran, dass sich das Gespräch bald und sehr ausführlich über die Aufholjagd von Barcelona gegen Paris vom Mittwoch dreht.
Trainer Urs Fischer sagt nach seiner Reaktion gefragt: ««Ist verrückt! Ist Fussball! Das Spiel ist erst fertig, wenn der Schiedsrichter abpfeift.» Dann geht es lange darum, das alles im Fussball passieren kann und eben auch passiert. Das Spiel vom Sonntag gegen Sion ist dann vergleichsweise schnell abgehandelt: «Ich sehe Sion gleich wie im letzten Jahr. Es ist eine Mannschaft mit grosser Qualität und einem eigenen Spielstil, wenn wir sie machen lassen, dann wird es gefährlich.»
Turbulenzen
Zu den neuesten Turbulenzen und zum Konzept der Rebebbisierung der Mannschaft unter der etwaigen neuen Führung unter Medienunternehmer Bernhard Burgener befragt, sagt Urs Fischer, dass das weder ihn noch die Mannschaft im Moment kümmern dürfe. «Wir haben noch nichts gewonnen.» Die Meisterschaft sei erst in dreizehn Runden entschieden. Den Vorwurf zu wenig eigene Nachwuchsspieler einzusetzen lässt sich Urs Fischer auch heute nicht gefallen. Schon am Anfang der Rückrunde hatte er gesagt, dass auch Spieler wie Xherdan Shaqiri in Basel erst aufgelaufen seien, als sie bereit gewesen seien. Alles andere wäre fahrlässig.
Auch dass der Blick heute früh spekulierte, dass die Stürmer Janko und Doumbia den Verein nach der Saison verlassen würden, liess Fischer kalt. «Mit Spekulationen und irgendwelchen Geschichten muss jeder beim FC Basel leben. Das gehört einfach dazu.» Auch auf die Frage, ob die Gerüchte und Spekulationen über seine eigene Zukunft bei rotblau seine Arbeit nicht erschweren würden, meint Fischer: «Da muss mein realistisch sein. Das ist für alle beim FCB gleich, wir dürfen uns nicht ablenken lassen.»
Alles in allem bleibt es eine gemütliche Pressekonferenz für den Cheftrainer. Zwar meint er, es gebe mit dem Cupspiel in Winterthur und der laut ihm noch nicht entschiedenen Meisterschaft noch genug «Reize», aber wenn die Journalisten wieder ausgeschlafen sind, und nach der Präsentation von Burgeners neuem Konzept könnte es nächste Woche schon wieder turbulenter werden für den Zürcher in Basel.
Abteilung: Wir sprechen Fussball mit Urs Fischer:
Von der letzten Konsequenz:
«Diese letzte Konsequenz auf den letzten Metern braucht es in jedem Spiel. Gegen Vaduz haben wir uns nicht belohnt. Wenn man soviel Aufwand betreibt, muss mehr herausschauen. Das war nicht gut.»
Eine Einsicht:
«Es ist fertig, wenn es fertig ist.»
... und gleich nochmal eine:
Auch bei einer grossen Mannschaft kommt das Menschliche dazu.»
Fussball macht weise:
«Man ist immer sich selber. Man muss aufpassen, mit wem man sich vergleicht.»