Luzern am Tabellenende, Basel vorne: Beide Teams wollen Punkte, der FCB will sich in Luzern kein Bild stellen lassen. Bild: Keystone
Luzern am Tabellenende, Basel vorne: Beide Teams wollen Punkte, der FCB will sich in Luzern kein Bild stellen lassen. Bild: Keystone
  • Andy Strässle

Vorschau Basel – Luzern: Aufholjagd in der Meisterschaft

Gleich zwei Mal werden sie in fünf Tagen aufeinandertreffen. Zuerst auf der Allmend am Samstag in der Liga und dann am Mittwoch in Basel im Schweizer Cup. Am Samstag brauchen beide Teams dringend Punkte. Basel will im Rennen um die Meisterschaft aufholen und Luzern nicht weiter im Abstiegssumpf versinken.

Euphorie in Basel nach dem Sieg gegen das übermächtige ManU. Ruhe, geradezu Grabesruhe herrscht beim Tabellenletzten in Luzern. In der Reuss-Stadt sind Durchhalteparolen und Chaos auf der Geschäftsstelle angesagt. Spieler beklagen sich über CEO Kälin und Verwaltungsratspräsident Phillipe Studhalter spricht vom «Umbruch», der fussballerisch im freien Fall geendet hat. Im Medienzentrum im St. Jakob-Park dämpft Trainer Raphael Wicky heute Nachmittag die gute Laune nach der «magischen Nacht» etwas: «Ich habe der Mannschaft schon gesagt: Man darf schon ein bisschen stolz sein und die guten Emotionen geniessen. Aber spätestens ab heute gilt es wieder ernst.» Aber er habe im «schnelllebigen Geschäft» der Mannschaft den Moment des Triumphes gegönnt. Kurz, Wicky hat sich über die Freude seiner Spieler gefreut, aber selbst nicht gross gefeiert. Ein Glas Wein mit seinen Eltern und das sei es gewesen, sagt er an der Medienkonferenz. Ob er schlafen könne, wird der Trainer gefragt. Er räumt ein, dass es nach Spielen generell schwierig sei, einzuschlafen, da ihm noch viele Gedanken im Kopf herumkreisen würden.

Vom Rückstand in der Meisterschaft

Schliesslich kommt die Rede dann doch wieder auf Fussball: «Jetzt gehen wir wieder in den Alltag rein. Das nächste Spiel ist gegen Luzern und das nehmen wir sehr ernst.» Auf die Frage, ob die Spieler noch motiviert seien, meint Wicky: «Es ist sich jeder bewusst, dass wir sieben Punkte Rückstand auf YB haben. Wir werden mit einer Top-Mentalität auf Luzern reisen. Da bin ich sicher.» Dann gilt es noch auszuräumen, ob Wicky nach dem Champions League-Sieg Angebote bekommen habe. Da kann sich der Walliser ein Grinsen nicht verkneifen und sagt: «Nein, überhaupt nichts. Rein gar nichts.» Als Wermutstropfen könnte man die muskulären Probleme von Mittelfeldspieler Serey Die und Stürmer Kevin Bua sehen, die beide gegen Manchester ein tolles Spiel abgeliefert hatten. Auch bei diesem Thema will Wicky Tag für Tag schauen und schauen, ob sich etwas «Positives» ergebe. Aber er sei kein «Doktor», stellt er klar. Zusätzlich fehlte heute im Training Omar Gaber, der krank sei und nach wie vor Germano Vailiati nach einer Schulteroperation.

Jeder kann jeden schlagen

Nach der Besprechung der Schlafgewohnheiten des Trainers wird noch ausführlich personell spekuliert, etwa ob der FCB über zu viele Stürmer verfüge, wenn Van Wolfswinkel wieder zurückkomme (er ist im Aufbautraining) und vielleicht Cedric Itten wieder ausgeliehen werden könnte. Das will Wicky nicht kommentieren. Er meint aber, ein Profi-Fussballer sei den Konkurrenzkampf gewohnt. Am Ende kommt der Trainer dann doch noch dazu sagen, dass er auch den Luzern-Match «absolut ernst» nehme, und dass in dieser Meisterschaft jeder jeden schlagen könne. Da spiele es keine Rolle, dass Luzern am Ende der Tabelle platziert sei. Auf jeden Fall gibt sich Wicky kämpferisch: Die Aufholjagd in der Meisterschaft ist lanciert. Der Tabellenerste trifft am Sonntag auswärts auf Lugano.