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Vorschau FCB-Vaduz: «Im Fussball bekommst Du nichts geschenkt»

Während der «zweite Stern» für zwanzig Meisterschaften schon jetzt als «historisch» in der Geschichte von rotblau betrachtet wird, war die heutige Medienkonferenz vor dem Heimspiel gegen Vaduz nach rekordverdächtigen 18 Minuten schon Geschichte.

Es sind die üblichen Verdächtigen, die ins Medienzentrum im St. Jakob Park kommen. Mediensprecherin Andrea Roth und Trainer Urs Fischer sind leicht verspätet, da der Lift einfach nicht kommen wollte. Das trübt die Laune des Fussballlehrers beim Vorschaugespräch kurz nach Mittag vor dem Heimspiel gegen Vaduz keineswegs. Die Personalsituation beim FCB sei ebenfalls entspannt. Daniel Hoegh hat Aduktorenprobleme, Kevin Bua sei logischerweise noch immer noch verletzt und Eder Balanta trainierte heute Morgen wieder mit der Mannschaft, sei aber noch nicht einsatzfähig.

Über den Sonntag, an dem man vielleicht die vielbeschworene «Sofameisterschaft» feiern könnte, will Urs Fischer nicht reden. Zuerst müsse man einmal gegen Vaduz den eigenen Matchen gewinnen. «Da reden wir doch nicht drüber, ob wir am Sonntag einen anderen Match schauen. Das wäre ja verrückt.» 

Verrückt

Klar, es sei so, dass es noch ein Training am Sonntagmorgen geben und dann könne man schauen, ob die Mannschaft das YB-Spiel vom Sonntag zusammen anschaue. «Der Fokus liegt auf unserem eigenen Spiel. Wir diskutieren jetzt sicher nicht, ob wir zusammen fernsehen wollen.»

Urs Fischer nimmt auch Vaduz ernst. Er erzählt von den letzten Spielen der Liechtensteiner, die doch auch viel Pech gehabt hätten, weil sie einige Pfostenschüsse und Lattenknaller hatten verzeichnen können. «Das hätte anders kommen können und wir müssen aufpassen.» Auf den neuen Vaduz-Trainer Roland Vrabec angesprochen, analysiert Fussballlehrer Fischer, dass dieser die Mannschaft immer mit dem gleichen System spielen lasse, anders etwa als Vorgänger Contini. Das Schlusslicht der Liga sei zwar angeschlagen, aber dafür umso gefährlicher, sagt Urs Fischer.

«Veränderungen im normalen Rahmen»

Über Veränderungen bei seiner eigenen Mannschaft will Fischer nichts sagen, verspricht aber «die eine oder andere Veränderung, aber im normalen Rahmen», weiter lässt er sich nicht in die Karten blicken, was seine Startelf angeht. Wie bei den letzten Medienkonferenzen auch, sind dank des grossen Vorsprungs in der Tabelle wenige Dinge umstritten. Wieder diskutiert man den Nachwuchs, wieder stellt Fischer klar, dass ein Spieler aufgestellt werde, wenn er soweit sei, nicht vorher, da spiele auch ein Punktevorsprung in der Meisterschaft keine Rolle.

Das Trainerteam analysiere die Fortschritte der Nachwuchsspieler genau, bleibe aber hart, wenn ein junger Spieler noch an sich arbeiten müsse. Selbst wenn der FC Basel Meister werde, so werde kein Junger aufgestellt, der nicht bereit sei. Das könne man kritisieren, aber er bleibe da als Trainer konsequent. «Man bekommt nichts geschenkt. Und im Fussball bekommst du erst recht nichts geschenkt. 

Fischer denkt jetzt schon daran, wie der die Spannung bis zum Cupfinal am 25. Mai inder Mannschaft aufrechterhalten kann. «Das wird nicht leicht.» Er spricht auch davon, dass etwa Vorgänger Paulo Souza vor dem Cupfinal die Mannschaft immer wieder verändert habe und dann am Ende im Final gescheitert sei. Mit den im Vorverkauf verkauften 23'000 Tickets ist das Vorschaugespräch nach rekordverdächtigen 18 Minuten schon vorbei.