© Samuel Bramley
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  • Nathan Leuenberger
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«36 Grad und es wird noch heisser»: Das IMFLUSS-Programm 2018

17 Konzerte, mit Musikern aus allen Ecken der Welt, am schönsten Ort der Welt. Das Kulturfloss ist wieder auf dem Weg zur Mittleren Brücke und hat ein vollgepacktes Programm.

«Gratiskultur». Dieses Wort mag Kulturfloss-Kapitän Tino Krattiger überhaupt nicht. Denn obwohl das «IMFLUSS» jährlich für tausende Basler gratis bei der Mittleren Brücke durchgeführt wird, ist es bei weitem nicht gratis. Die auftretenden Musiker wollen bezahlt werden, genauso wie die ganzen Produktionskosten, die noch dazukommen. Und trotzdem legt es seit bald 20 Jahren, nächstes Jahr feiert das Kulturfloss Jubiläum, jährlich mit illustren Acts vor dem Café Spitz an. Dieses Jahr soll keine Ausnahme sein.

Am Donnerstagmorgen präsentierte die Floss-Crew das diesjährige Programm – allen voran der Booker Gaetano Florio. Für das Auftaktkonzert darf er gleich einen grossen Fang präsentieren: 2Raumwohnung aus Deutschland. Ihr Hit «36 Grad» wird jedes Jahr in den Radios rauf und runter gespielt, sobald das Thermometer sommerliche Temperaturen anzeigt.

«Während einem Gespräch mit dem Käpt'n, begleitet von einer Buddel Rum natürlich, kam die Idee wieder mal grosse Acts auf unsere Bretter zu bekommen», erzählt Florio. Daraufhin verschickte er auf gut Glück eine Mail an das zuständige Management der Band. «Zu meiner Freude kam sogar eine positive Antwort. Wir haben schnell ein Datum gefunden, uns auf die Gage geeinigt – wunderbar.»

Was bei der Vorstellung einmal mehr klar wird: Die Idee auf einem Floss zu spielen, zieht Musiker an, auf welche seblst die Crew nicht zu zählen wagte. «Manchmal erschrecke ich mich vor meinem eigenen Mut!» So schippern selbst grosse Musiklegenden nach Basel, um bei der Mittleren Brücke aufzuspielen. Ein wahrhafter Leckerbissen dürfte das Konzert am 10. August werden. Dann wird die Original Blues Brothers Band rund um Steve «The Colonel» Cropper, der auch die Arrangements für Aretha Franklin und Otis Redding gemacht hat, ihre weltbekannten Hits zum besten geben. Wer an diesem Abend im Original «Blues Brothers»-Outfit an das Rheinbord findet, sei übrigens besonders willkommen. «Da müsste eigentlich schon fast ein Platz in der ersten Reihe drinliegen», meint Käpt'n Krattiger.

Nebst grossen Acts aus allen Winkeln der Welt, finden natürlich auch wieder Schweizer Bands ihren Weg aufs Floss. «Letztes Jahr gab es ein paar kritische Stimmen, da wir nicht so viele Basler und Schweizer Acts hatten. Das soll sich dieses Jahr wieder ändern», so der Fahrtenschreiber Christian Platz.

Und er soll recht behalten: Basler Urgestein Pink Pedrazzi wird genauso auf dem Floss musizieren, wie auch Anna Aaron – eine der momentan erfolgreichsten Basler Musikerinnen. Zudem gibt es mit dem momentanen Shootingstar «Crimer» auch Besuch aus der Ostschweiz. Sein Hit «Brotherlove» dürfte Radiohörern mittlerweile in den Trommelfelle eingebrannt sein. Und wer ihn noch nicht kennt, aber Fan von Depeche Mode ist, der wird auch seine Freude haben am jungen Sänger.

Selbstverständlich schickt auch die Schweizer Musikhauptstadt Bern ein paar musikalische Grüsse von der Aare an den Rhein. An der Bundesfeier werden «Halunke» auftreten. Mit ihrem Song «Schiffbruch», mit Gast Büne Huber am Mikrofon, hatten sie schon erstes Blut geleckt, ihr Album «Superheld» stieg dann auch gleich in die Top Ten der Schweizer Hitparade ein. Büne selbst wird zwar nicht auftreten, dafür eine andere Grösse aus der Hauptstadt: «Es ist eine Liebesaffäre. Sie waren die erste Band, die bei unserer Premiere die Leute an den Rhein zog. Seitdem sind sie bei uns immer herzlich eingeladen und werden das diesjährige Festival beschliessen.» Tino Krattiger meint damit natürlich Endo Anaconda mit seiner Band «Stiller Has».

Vom 23. Juli bis am 11. August werden insgesamt 17 Konzerte auf dem Floss stattfinden. Jedes Konzert beginnt um 21.00 Uhr und wird bis um 22.00 Uhr dauern, danach ist Schluss, mehr geht nicht. «Auch wenn wir nur knapp fünf Minuten überziehen, bekommen wir schon Anrufe aus der Nachbarschaft», so Krattiger. Dabei ist das «IMFLUSS» auch immer unter strenger Kontrolle der Stadt. «Letztes Jahr sass wieder einer mit dem Dezibel-Messgerät in einem Busch.» Dabei sind 93 Dezibel das Maximum – «96 Dezibel wären optimal, aber wir sind zufrieden.»

Wie immer sind die Konzerte für die Besucher gratis, Tickets gibts keine und das Gelände wird auch nicht eingezäunt. «Wir sind Piraten, die temporär da sind und wieder gehen.» Was sie wieder in ihrer Schatztruhe mittransportieren, verspricht 17 super Konzertabende für Basel.

Das ganze Programm finden Sie hier.

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