Standorte der Neubauten. ©pbl.ch
Standorte der Neubauten. ©pbl.ch
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64-Millionen-Neubauten für Psychiatrie Baselland-Campus Liestal

Der Campus der Psychiatrie Baselland (PBL) nimmt weiter Form an: Zwei Neubauten für Alterspsychiatrie und Krisenintervention sollen nach Plänen des Badener Achitekturbüros Burkard Meyer entstehen und etwa 64 Millionen Franken kosten, wie die PBL am Dienstag mitteilte.

Die Alterspsychiatrie ist derzeit in einem maroden Altbau nördlich der Bahnlinie untergebracht, die Krisenintervention in einem Gebäude an der Bienentalstrasse aus den 1970er-Jahren. Im Zuge der Campus-Planung sollen die beiden Abteilungen stattdessen Neubauten nach aktuellen Standards am Westrand des PBL-Ensembles erhalten.

Der Entwurf "Forel" von Burkard Meyer sei im Architekturwettbewerb einstimmig aus 42 Eingaben ausgewählt worden. Das eine Gebäude soll fünf Geschosse in drei Teilen bekommen, das andere Gebäude zwei Geschosse in zwei Baukörpern. Bei beiden Ersatzbauten sind Innenhöfe sowie Verbindungen zum bestehenden zentralen "Haus B" vorgesehen.

Die Wiesenflächen um die Neubauten sollen "in eine parkähnliche Anlage umgestaltet" werden, die "einen fliessenden Übergang zum umliegenden Wald und ideale Rückzugsorte für die Patienten schafft", schreibt die PBL weiter. Die Investitionskosten werden derzeit auf 64 Millionen Franken geschätzt, mit einer Unschärfe von 25 Prozent.

Finanzierung pendent

Laut PBL-CEO Hans-Peter Ulmann ist angesichts aktuell sehr tiefer Zinsen eine weitgehende Fremdfinanzierung der Neubau-Investitionen angestrebt. Damit die PBL tatsächlich auf dem Kapitalmarkt gute Konditionen bekommt, müsse sie allerdings ausreichend Eigenkapital ausweisen. Noch ist dies nicht der Fall.

Die Regierung hatte deshalb im November dem Landrat die bilanzneutrale Umwandlung eines bestehenden Darlehens von 36,1 Millionen Franken in Dotationskapital vorgeschlagen. Die PBL habe bei der Ausgliederung per 2012 mit 7,4 Millionen im Landesvergleich sehr wenig Eigenkapital bekommen. Der Landratsentscheid steht aus.

Ende 2015 stand die PBL bei knapp 16 Millionen Eigenkapital, was eine Eigenkapitalquote von gut 21 Prozent bedeutet. Laut Vorlage sind auf dem Kreditmarkt jedoch 30 Prozent und mehr gefragt, und der Kapitalmarkt ist ab 25 Millionen Eigenkapital zugänglich. Insgesamt summieren sich die Masterplan-Projekte zu rund 123 Millionen Franken.

Ein bereits fortgeschritteneres Neubauprojekt der PBL, ein Gebäude für die Kinder- und Jugendpsychiatrie auf der anderen Seite des "Haus B", ist übrigens derzeit wegen Einsprachen blockiert. Das Baselbieter Kantonsgericht beugt sich am Mittwoch über diese Pläne.