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Absolute Starbesetzung: Baloise Session brillant mit Alicia Keys, Chris Rea, Manfred Mann

Den Machern der Baloise Session ist dieses Jahr ein grosser Wurf gelungen. Mit Alicia Keys gehört ein Star der US-Musikszene genau so dazu, wie der britische Gitarren-Star Chris Rea und die legendäre Manfred Mann's Earth Band. Dazu treten auch Ira May und Tim Bendzko auf – und die Singer-Songwriter-Liebhaber bekommen den Isländer Asgeir zu hören.

Das ist mal ein Line-Up, ein richtiger Coup. An grossen Namen mangelt es der Baloise Session 2017 wirklich nicht. Wenn allen Manfred Mann's Earth Band aufspielt, wird es das Publikum kaum an den Clubtischchen halten. Der Südafrikaner, der seit den 1970er-Jahren mit seiner Earth Band auf den Bühnen steht, ist das, was man in jener Generation tatsächlich noch als «Strassenfeger» bezeichnete: Einer, der mit seiner Musik die Strassen leert, weil ihn alle live sehen wollen.

Chris Rea ist seit über 40 Jahren im Geschäft. Laut Beatrice Stirnimann versucht die Baloise Session seit ungefähr der Hälfte davon, ihn für ein Konzert zu gewinnen. Nun hat es geklappt.

Mit Alicia Keys haben die Macher den derzeit wohl grössten, weil auch aktuellsten Namen gebucht. Die 36-jährige Sängerin aus den USA, die 2016 mit ihrem ungeschminkten Album «Here» Eindruck machte: Alter klassischer Soul, Old-School-Hiphop. Die Frau aus Hell's Kitchen zeigte dieses Ungeschminkte, das, was hinter der glitzernden Fassade des Show-Geschäfts steckt. Daher liegt der Schritt auf die Basler Bühne der Baloise Session durchaus nah: Ein intimer Rahmen, den diese Showgrösse auf der Höhe ihrer Zeit bespielt.

Von Chris Rea bis Ira May

Natürlich wird auch Chris Rea abräumen. Den meisten heute noch bekannt wegen des Weihnachtslieds «Driving Home for Christmas», hat Rea noch viel mehr drauf. Das muss man den Älteren aber nicht sagen, sie wissen um den Klang seiner Slide-Gitarre und seine rauhe, von einem Leben des Blues gezeichnete Stimme. Und der Blues spricht dem Engländer aus der Seele. Seit seinem Kampf gegen Krebs steht er wieder regelmässig auf der Bühne – und jetzt also live in Basel.

Lokal kontrastiert die Baselbieter Soul-Sängerin Ira May mit den Showgrössen dieser Welt. Was umso mehr für sie spricht: Was nahe liegt, lernt man oft erst schätzen, wenn es in einem weltweiten Zusammenhang auftritt. Damit steht Ira May in der Tradition der Session, auch lokale Grössen miteinzubeziehen – und das nicht nur, weil sie lokal sind, sondern eben: grossartig.

Ein gewaltiges Spektrum in jeder Hinsicht

Weiter bringt die Baloise Session auch Tim Bendzko nach Basel, der Deutsche ist geradezu ein Kontrastprogramm zu Alicia Keys – aber nicht minder begehrt vom Publikum. Für die Singer-Songwriter zeigt sich der Isländer Asgeir als richtiger Diamant: Atmosphärisch, dicht, melancholisch, verwoben. Ein perfekter Sound kommt da aus dem hohen Norden, und jung ist der Mann, sehr jung, im Vergleich zu Giganten wie Manfred Mann und Chris Rea.

Das Programm deckt damit ein breites Spektrum an grosser Starbesetzung ab. Die Session erhält damit einen Schwung, der das Niveau noch weiter nach oben reisst – obwohl man hätte meinen können, dass es besser nicht mehr gehe, dass irgendwann die gläserne Decke erreicht sei. Mit Alicia Keys und den anderen Spitzenreitern aber zeigen die Organisatoren, dass sie diese Decke durchstossen können.

Gilberto Gil wartet dieses Jahr mit einem eigenen Programm auf und hat die Band «Cortejo Afro» aus Salvador im Schlepptau. Wir sind gespannt.

Das Programm der Baloise Session im Detail:

Der Ticketverkauf startet am 30.August 2017