• Nathan Leuenberger
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Adventsbänkli: Ein warmes Gefühl in der kalten Zeit

Versteckt und unscheinbar steht das Adventsbänkli auf dem kleinen und heimeligen Andreasplatz. Bereits zum zweiten Mal können dort täglich Basler Geschichten gehört werden.

Nora ist 89 Jahre alt, strickt seit Jahren und steht im Mittelpunkt der ersten Adventsgeschichte, die es heute auf dem Bänkli zu hören gibt. Kennen muss man sie nicht. Spannend, und vor allem schön, ist ihre Geschichte trotzdem. Sie ist die Erste von 24, die täglich durch Telefonhörer auf dem Adventsbänkli ihre Geschichte erzählen. Das kleine, überdachte Bänkli steht ab heute zum zweiten Mal auf dem Andreasplatz. «Wir haben letztes Jahr wirklich schöne Reaktionen von Passanten bekommen», sagt Lukas Meili. Zusammen mit seiner Kollegin Jennifer Degen hat er die Aktion ins Leben gerufen. Es sei vor allem schön gewesen, eine ruhige Ecke in der hektischen Stadt zu finden. Der idyllische Andreasplatz, trage auch seinen Teil dazu bei, meint Meili: «Er wirkt wie eine Insel im Vergleich zum Rest der Stadt.»

Wer es nicht aufs Bänkli schafft, kann die Geschichten auch auf adventsbaenkli.ch hören. Dort gibt es auch diesen wunderschönen Adventskalender. Bild: Atelier Degen + Meili

Beim Projekt selbst hat sich nicht viel verändert. Noch immer wird jeden Tag eine neue, persönliche Geschichte erzählt. Die Idee ist dieselbe, das Format ein wenig anders: «Wir wollten die Beiträge mehr wie Radioreportagen gestalten.» Das bedeutet, dass nun auch mit Geräuschkulissen und Zwischenmoderationen gearbeitet wurde. Oder besser wird, denn noch sind nicht alle Portraits im Kasten: «Letztes Jahr wurden wir pünktlich fertig und hatten alle 24 Erzählungen schon Anfang Dezember bereit. Da das neue Format ein wenig mehr Zeit braucht, sind wir nun noch immer daran die letzten Aufnahmen zu machen», so Meili.

Und dass noch nicht alles fertig sei, wäre eigentlich ganz gut, meint Meili. So haben die Macher die Möglichkeit auch Sachen ins Repertoire zu nehmen, welche direkt mit der Adventszeit zu tun haben. Für ihn bedeute das zwar, dass es während der Vorweihnacht etwas mehr zu tun gäbe, jedoch komme er immer noch zu seiner Lieblingsbeschäftigung im Dezember: den Besuch der Weihnachtsmärkte. «Ich finde es einfach wunderschön und auch entspannend. Mit Einkaufszentren kann ich nur wenig anfangen. Das wird mir dann schnell zu viel.»

Für Shoppinggeschädigte bietet das Adventsbänkli die perfekte Entspannungsmöglichkeit. Jeden Tag kann man einer neuen Geschichte aus den Telefonhörern lauschen. Für Kinder gibt es zudem täglich ein schönes Weihnachtsgedicht. Wer sich einen Moment aus dem Weihnachtsstress ausklinken möchte, dem sei das Bänkli auf dem beschaulichen Platz aufs Wärmste empfohlen.

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