• Alena Lachmann
  • Aktualisiert am

Anfang August vor 10 Jahren: Das Jahrhunderthochwasser der Region

Letzte Woche war der Schirm des Bebbis bester Freund, tückisch das Wetter. Die Sonne zeigte sich zwar, verschwand jedoch regelmässig wieder hinter der nächsten Regenwolke. Beklagen dürfen wir uns allerdings nicht. Dieser Sommer ist gnädig. Er könnte und kann auch ganz anders. In gut einer Woche jährt sich die Jahrhundertüberschwemmung von 2007 zum 10. Mal. Am 8. und 9. August 2007 kam so viel Wasser vom Himmel, dass die Flüsse in und um Basel die Menge nicht mehr zu fassen vermochten. Die Folge: Eine Region im Ausnahmezustand. 

Den Nachmittag des 8. Augustes 2007 wird niemand, der ihn in unserer Region erlebt hat, je vergessen. Innert 15 Stunden öffnete der Himmel seine Pforten für eine Niederschlagsmenge, wie sie normalerweise innerhalb eines gesamten Monats gemessen wird. An einem einzigen Tag fielen 50 bis 100 Liter Wasser pro Quadratmeter. Die enorme Masse führte dazu, dass sich Rhein, Birs, Birsig und viele weitere Flüsse, ja selbst scheinbar harmlose Bäche innert kürzester Zeit in reissende Ströme verwandelten. Um 22.30 Uhr stand das gesamte Feuerwehr-Corps der Kantone im Einsatz. Schon kurz nachdem die Flüsse über die Ufer getreten waren, gingen 800 Notrufe bei der Zentrale ein. Insgesamt kam es zu Schäden in der Höhe von 116.7 Millionen Franken, wie ein eigens eingesetzter Krisenstab in seinem Bericht bekannt gab.

Eine Frage von Zentimetern

Die Basler hatten Glück im Unglück, nur wenige Zentimeter mehr, und der Rhein wäre auf der Kleinbasler Seite über die Ufer getreten. Das zeigen die beeindruckenden Aufnahmen von damaligen Augenzeugen. Das Wasser kam so überraschend, dass sogar die Fähren noch auf dem Rhein waren und nicht in Sicherheit gebracht werden konnten, wie das Video zeigt. In Basel ertönten die Sirenen, da die Angst bestand, es komme zu einem Wehrbruch am Oberlauf der Birs. Bis heute übrigens das letzte Mal, dass die Sirenen ausser zur Probe im Einsatz waren.

Die Region hat es schwer getroffen

Besonders hart getroffen hat es die Bewohner in Laufen. Die hochgehende Birs überschwemmte die gesamte Altstadt. 18 Millionen Liter Wasser mussten von der Feuerwehr aus dem Städtchen abgepumpt werden. Die Aufarbeitung des Jahrhundertereignisses brachte gravierende Schwachstellen im Hochwasserschutz im Laufental zutage. Ein sofort erarbeitetes Massnahmenkonzept soll solche Fluten in Zukunft von Laufen fernhalten. Bleibt zu hoffen, dass es sich nie beweisen muss. 

Bilder aus Laufen

Erinnern Sie sich an das Hochwasser? Berichten Sie uns hier davon.

Weitere Titelgeschichten finden Sie hier.