• Christian Platz / Binci Heeb
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Auch in diesem Jahr: Die Heiligen Drei Könige in der Freien Strasse

Seit dem vergangenen Samstag klopfen sie wieder, die Heiligen Drei Könige. Seit sechs Jahren vom Rotary Club Basel-St. Jakob organisiert stehen die drei Weisen aus dem Morgenland auch in diesem Jahr an der Unteren Freien Strasse, gegenüber dem Zunfthaus zum Schlüssel. barfi.ch ist bereits zum zweiten Mal dabei.

1982 übernahm und rettete Radio Basilisk die jährliche Tradition des Drei Königs-Klopfens vom Dekorateur und Malermeisterverbandes, die die Aktion nicht mehr selber tragen vermochte. Gemeinsam mit Mitgliedern der Lälli-Clique wurde fortan für diverse Projekte – die meisten im Zusammenhang mit Kindern – gesammelt.

Nicht direkt aus der Bibel

Die Heiligen Drei Könige werden in der Bibel nicht direkt erwähnt. Das Matthäusevangelium berichtet allerdings folgendes: «Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: ‚Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen’». Von der Zahl dieser Sterndeuter ist in keinem Evangelium die Rede, aber die Geschenke werden aufgezählt und beschrieben. Gold, als würdiges Mitbringsel für einen König. Myrrhe, eine Heilpflanze für einen Heiler – oder eben «Heiland». Weihrauch, als typische Gabe für einen Hohepriester. Der gelehrte Origenes berichtet um das Jahr 200 nach Christus als erster Chronist von drei Gelehrten, die Zahl leitete er wahrscheinlich von der Beschreibung der Geschenke ab. Die «Legenda aureau», also goldene Legende, wohl das beliebteste christliche Volksbuch des Mittelalters, es wurde im 13. Jahrhundert von Jacobus de Voragine verfasst, einem Dominikanermönch, berichtet von Sterndeutern, Magiern und Philosophen, ohne eine Zahl oder Namen anzugeben. Allerdings wurden die Namen Caspar, Balthasar und Melchior, in verschiedensten Variationen, bereits im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung herumgeboten.

Details aus Mysterienspielen

In Mysterienspielen aus dem frühen Mittelalter wurden die Figuren dann ausgeschmückt und mit Details versehen. Dabei wurde in Deutschland immer wieder postuliert, dass Balthasar einen dunklen Bart getragen habe. Von dunkler Hautfarbe ist dort nicht die Rede. In Frankreich hingegen stellte man mit den Charakteren der Heiligen Drei Könige gerne drei Lebensalter dar, einen Jüngling, einen Mann, einen Greis. Zudem seien sie aus Europa, Asien und Afrika gekommen, jenen drei Kontinenten eben, die man damals kannte. Auf dieser Tradition beruht das Konzept von Balthasar als Figur aus Afrika.  Martin Luther passte die Geschichte um die Heiligen Drei Könige – oder, noch schlimmer, drei Magier – natürlich überhaupt nicht ins Konzept, deshalb sprach man früher unter Reformierten immer nur von den «Weisen aus dem Morgenland».

24'000 Franken gesammelt

Im vergangenen Jahr konnten 24 000 Franken der Gassenarbeit des «Vereins Schwarzer Peter» übergeben werden. In diesem Jahr sammeln die drei Könige auf ihrem Weg nach Bethlehem für das Projekt SPIELAUE im Tierpark Lange Erlen, wo 2017 der schönste Kinderspielplatz in Basel geplant ist. Ein Paradies für Kinder mit Bezug auf die Natur und Tierwelt soll dort entstehen.

An diesen Tagen wird geklopft:

Donnerstag, 8. Dezember: 17 – 20 Uhr

Samstag, 10. Dezember: 11 – 17 Uhr

Sonntag, 11. Dezember: 13 – 17 Uhr

Donnerstag, 15. Dezember: 17 – 20 Uhr

Samstag, 17. Dezember: 11 – 17 Uhr

Sonntag, 18. Dezember: 13 – 17 Uhr

Donnerstag, 22. Dezember: 17 – 20 Uhr