Von links nach rechts: Andreas Büttiker (Direktor BLT), André Dosé (VR-Präsident BLT), Peter Spuhler (Eigentümer und Group CEO Stadler)
Von links nach rechts: Andreas Büttiker (Direktor BLT), André Dosé (VR-Präsident BLT), Peter Spuhler (Eigentümer und Group CEO Stadler)
  • Binci Heeb
  • Aktualisiert am

BLT: Alle 38 Tango-Trams ausgeliefert: Prominenz feiert den Projektabschluss

Bei schönstem Sonnenschein konnten die BLT zusammen mit Stadler Rail auf die Auslieferung des zunächst letzten Tango-Trams anstossen. Angeregt durch BLT-Verwaltungsratspräsidenten André Dosé und Direktor Andreas Büttiker, die zwar in Anzug, aber dem Wetter entsprechend ohne Krawatte den heutigen Projektabschluss feierten, nahmen sich auch Peter Spuhler, Eigentümer und Gruppen-CEO Stadler Rail, und Markus Sauerbruch, CEO Stadler Altenrhein ein Beispiel daran und entledigten sich lachend ihrer Binder. In einer lockeren Atmosphäre wurde zusammen mit einigen Mitarbeitern von BLT und Stadler bei einem Apéro auf die Auslieferung des 38. Tango-Trams angestossen. Die Stimmung war fröhlich, neben den fast 40 Tramschönheiten wurde auf das gestrige Fussballspiel, welches die Schweiz 2:0 gegen Portugal gewann, sowie das schöne Frühherbstwetter angestossen.

Siemens, Bombardier oder Stadler Rail?

Launig sprach André Dosé in der grossen Revisionshalle der BLT in Oberwil zunächst von der guten Zusammenarbeit mit Peter Spuhler und seiner Stadler Rail. 2003 wurde die Rollmaterialplanung beschlossen. Zunächst war die Trambeschaffung in Kooperation mit den BVB geplant und partnerschaftlich vereinbart 60 Niederflurtrams zu erwerben. Zur Auswahl standen damals drei Anbieter: Siemens, Bombardier und Stadler Rail. Zwei Jahre später waren es nur noch Bombardier und Stadler. 2006 schliesslich erhielt die Firma von Peter Spuhler den Zuschlag. Am 2. September 2008 durften die BLT das erste Tango-Tram in Empfang nehmen. In den Jahren 2011/2012 wurden 15 weitere Trams geliefert. Eine zweite Serie von 19 Fahrzeugen folgte 2015 bis 2016. Zwischen 2008 und heute sei aber einiges geschehen. Bekanntlich beendeten die BVB im Sommer 2010 die Partnerschaft mit der BLT und entschieden sich für das Flexity-Tram von Bombardier.

Von 0 auf 38

«8 Jahre nachdem das erste Tango-Tram ausgeliefert wurde, ist die Tangolieferung heute mit der Nummer 38 abgeschlossen», sagt Andreas Büttiker und verschweigt auch nicht die Anfangsschwierigkeiten. Das Lärmthema war zunächst gross, das Tram pfiff anfänglich immer wieder und ruckelte. Verschiedene Belage wurden in der Folge ausprobiert, das Lärmniveau konnte erfolgreich gedrosselt werden. Zudem wurde der Sitzabstand vergrössert, mehr Haltestangen angebracht und das grelle LED-Licht eliminiert. Nach einem Tramcasting an der Limmat und in Bern war die Zürcher Reaktion sehr positiv, nur die gelbe Farbe missfiel den Limmatstädtern. Die Berner Tramchauffeure waren von den Basler Tangotrams restlos begeistert. Büttiker verweist dabei auf die Stabilität beim eigenen Personal und erwähnt die beiden Mitarbeiter Martin Führer und Fredi Schödler, die seit zehn Jahren die Tango-Trams als Projektleiter betreuen.

Tango-Flotte der BLT ©BLT

Auf die Zusammenarbeit mit der BLT angesprochen, antwortet Peter Spuhler lachend: «Zunächst musste ich lernen, dass ich Baselland sagen muss, für mich als Ostschweizer war Basel-Stadt und Baselland dasselbe, nämlich Basel». Zudem hätte man auf äussert unkomplizierte Art und Weise miteinander gearbeitet. «Mit einem Telefongespräch konnten wir Probleme, falls sie denn existierten, einfach aus dem Weg räumen, da brauchte es keine eingeschriebenen Briefe». Diese Meinung teilt auch Andreas Büttiker: «Die Arbeit mit Stadler ist unkompliziert und direkt. Man sucht nach gemeinsamen Lösungen und nicht nach Problemen». Die nächste Trambeschaffung steht nun mit dem Waldenburgerli bevor. Peter Spuhler hat sicherheitshalber den Bestellblock dabei und denkt wie barfi.ch: Wenn es doch nur mehr solche Büttikers gäbe.