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Baselbieter Rohrbogen AG produziert weiter, streicht aber Stellen

Die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Baselbieter Firma Rohrbogen hält ihre Produktion aufrecht. Um die Kosten zu senken, werden jedoch Stellen abgebaut und die Löhne gekürzt.

Gestrichen werden 13 von 60 Stellen in der Produktion, wie Firmenchef Joey Schaffner am Freitag auf Anfrage sagte. Er bestätigte Angaben der Gewerkschaft Unia, wonach die Mehrheit der Stellen erhalten bleibt. Das Familienunternehmen beschäftigte am Hauptsitz in Pratteln bisher insgesamt 80 Mitarbeitende.

Für die 13 Mitarbeitenden, die per Ende Juni den blauen Brief erhalten haben, besteht ein Sozialplan. Laut Schaffner will das Familienunternehmen sie aber namentlich auch bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen. Der Firmenchef ist diesbezüglich zuversichtlich.

Vier Prozent weniger Lohn

Der Stellenabbau ist nicht die einzige Massnahme, mit der bei der Firma Rohrbogen das monatliche Loch von 200'000 Franken gestopft werden soll. Zusätzlich werden die Löhne für die gesamte Belegschaft um vier Prozent gekürzt. Überdies verzichtet das Personal heuer auf die Hälfte des 13. Monatslohns, wie Schaffner weiter sagte.

Diese Massnahmen resultierten aus dem Konsultationsverfahren, das die Firma Ende Mai im Hinblick auf mögliche Massenentlassungen eröffnet hatte. Auch die Einstellung der Produktion in Pratteln stand damals zur Diskussion. Im Konsultationsverfahren haben laut Schaffner alle Beteiligten konstruktiv zu einer Lösung beitragen.

Besitzer steuern zwei Millionen bei

Zu dieser Lösung leisten auch die Aktionäre einen Beitrag. Laut dem Firmenchef schiesst die Besitzerfamilie weitere zwei Millionen Franken ins Unternehmen ein. Hauptgrund, dass es weiter geht, sei der Glaube an die eigenen Produkte, sagte Schaffner.

Das 1936 gegründete Unternehmen stellt Rohrbögen unter anderem für die chemische und pharmazeutische sowie die Lebensmittelindustrie her, bei denen die Qualität der Innenseite höchsten Ansprüchen genügen muss. Neben Pratteln stellt die Firma auch in Polen mit rund 50 Angestellten Rohrbögen her.

Das Unternehmen, das einen Umsatz von rund 25 Millionen Franken erzielt, hatte 2014 noch schwarze Zahlen geschrieben. In den letzten Monaten machten jedoch ein Preiszerfall von rund zehn Prozent und wachsende Konkurrenz für die Rohrbögen aus Pratteln der Firma zu schaffen.

Schon 2011 stand das Unternehmen am Abgrund, damals wegen der Bankenkrise. Auch vor fünf Jahren brachte das Konsultationsverfahren die Rettung.