Bild: Alena Lachmann
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  • Jonas Egli, Andy Strässle
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Basels Vandalen-Weihnachten: noch schlimmer, als bisher bekannt

Durch die Fenster der Häuser glitzern und glimmern die Weihnachtsbäume. Die Basler erfreuen sich am guten Essen und dem trauten Zusammensein am letzten Abend des Festes. Doch vor den Türen feierten, wie barfi.ch berichtete, einige die Festtage auf ihre Art. Mit blinder Verwüstungswut. Und jetzt zeigt sich: Es war um einiges schlimmer als die Behörden vermeldeten.

Die Zerstörung auf dem Bruderholz, die sich vom Gundeli bis auf den Hügel hochzieht, glaubte man zunächst noch als Nachtbubenstreiche abtun zu können. Zuviel getrunken, leichtsinnig geworden und Dummheiten angestellt. Die Staatsanwaltschaft meldete am Dienstag eine Schadenssumme von mehreren 10'000 Franken, schliesslich kamen auch die Scheiben der Primarschule auf dem Bruderholz dran und jene des Restaurants an der Reservoirstrasse. Da kann schon was zusammenkommen. Einige tausend Franken vielleicht. Doch ein Schaden wie an den Ausschreitungen bei der Helvetia Versicherung vom letzten Sommer wollte da bei der eher harmlosen Medienmeldung nicht recht ins Bild passen. Wegen der hohen Schadensumme meldete barfi.ch seine Zweifel an einem «Lausbubenstreich» deshalb bei Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft an. Und tatsächlich, er erklärte, dass unterdessen sogar weitere Schäden der Polizei gemeldet worden seien.

Unter diesen befinden sich vier neue Stationen auf dem Randalen-Pilgerweg: Einige davon wiederum auf dem Bruderholz, aber auch am Grenzacherweg in Riehen. Meist wurden Steine gegen Fassaden geschmissen. Zu den Spekulationen der Basler Zeitung es könnte sich um politisch motivierte Wirrköpfe handeln, stellt Gill klar: «Es ist kein System erkennbar. Es scheint mehr so zu sein, dass gerade das beschädigt wurde, was kam».

Gill sagt, dass man den Vandalen schon auf die Schliche kommen würde: «Wir sind daran, Spuren zu sichern und sprechen natürlich auch mit Zeugen. Es kann gut sein, dass jemandem etwas aufgefallen ist.» Bis jetzt habe man aber noch keine näheren Erkenntnisse. Genauso wenig lasse sich ausschliessen, dass nicht noch weitere Schäden bekannt würden. Es könne sein, dass noch Leute in den Ferien seien. Schäden in der Höhe vom mehreren 10'000 Franken sind keine Lappalie. Das weiss auch die Staatsanwaltschaft. Bubenstreiche aus Langeweile in der letzten Weihnachtsnacht? Einige kaputte Briefkästen und Fensterscheiben hinterlassen keine derart hohen Kosten. Was ist da wirklich passiert, was kommt noch? Basel erwartet Antworten.

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