© Keystone
© Keystone
  • Christine Staehelin
  • Aktualisiert am

Baselworld 2018: Ein exklusives Fest für geladene Gäste

Der Moment war schnell vorbei. Bundesrätin Doris Leuthard eröffnete die Baselworld 2018. Ab dann ging es richtig los. Barfi.ch war während den ersten Stunden mitten im Geschehen.

Der Weg zur Baselworld

Im Tram Richtung Messeplatz zeigt sich das Bild, das sich Jahr für Jahr wiederholt. Elegant gekleidete und nach schwerem Parfum riechende Passagiere und ihre kleinen Rollköfferchen fahren Richtung Baselworld. Neben ihnen stehen Pensionäre, Hausfrauen auf dem Weg zum Einkauf, kurzum die Trampassagiere, die man täglich sieht. 

Auf dem Messeplatz selbst sind nur noch die Vertreter der ersten Gruppe zu sehen. Aus den Lautsprechern tönt moderne Loungemusik. Vor dem Messeneubau werden Selfies geschossen, mit dem Handy noch kurz ein Telefonat gemacht. Beim Pressedienst stehen die Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt Schlange für ihren Akkreditierungsbadge. Am Eingang der Baselworld ist Stau. Die ersten Besucherinnen und Besucher müssen sich gedulden, bis sie die Hallen betreten können.

Warten auf die Bundesrätin Doris Leuthard

In der eleganten Atmosphäre der Halle 1.0, dort wo Rolex, Tag Heuer, die Swatch Group und Harry Winston zuhause sind, wird das Band durchgeschnitten und die Baselworld 2018 offiziell eröffnet. Genau um 10.00 Uhr ertönen von weitem Trommelklänge. Eine musikalische Ankündigung, dass nun der Verwaltungsrat der Messe Schweiz und die Bundesrätin auf dem Weg sind. Das Band wird nochmals gestrafft, die Hostessen setzen ihr schönstes Lächeln auf. Dann kommt Bundesrätin Doris Leuthard und der Verwaltungsrat der Messe Schweiz schneidet das Band durch. Jetzt geht sie richtig los, die Baselworld 2018.

Auf ins Getümmel

Jean-Claude Biver und Bundesrätin Doris Leuthard. @Keystone 

Es glitzert und glänzt an allen Ecken und Enden. Die Besucher betrachten die Vitrinen, Handys werden gezückt und das neue Lieblingsmodell fotografiert. Doch was auf den ersten Blick wie ein gemütlicher Bummel über einen Marktplatz wirkt, ist nichts anderes als Business. 

«Wir haben keine Zeit, sorry», sagt eine Amerikanerin, auf eine Interviewanfrage. «Wir sind jetzt schon zu spät für ein Meeting». Schnellen Schrittes gehen die beiden Business-Ladys weiter und verschwinden im Kubus einer grossen Uhrenmarke.

 

Was steckt hinter den Messeständen?

 

Für diese millionenschweren Stände der grossen Marken ist die Baselworld berühmt. Doch was steckt dahinter? Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis der Branche. Es war die französische Traditionsmarke «Cartier», die in den 1980er Jahren mit dem Ausbau des Standes begann und diesen bald zweistöckig präsentieren sollte. Andere Marken zogen nach.

Auffallend ist beim Rundgang, dass es überall nach Essen riecht. Ausser einem Café sieht man jedoch nirgends ein Restaurant. Denn diese verstecken sich hinter den Mauern der Uhrenmarken. «In der Tat haben wir ein kleines Restaurant im Stand», sagt der Caterer von «Breitling». Das Menu wollte er nicht verraten, nur soviel: «Es ist ein normaler, schneller Businesslunch. Danach geht es weiter mit den Geschäften». Mehr Informationen wie es hinter den Kulissen aussehen mag, erhält man nicht.

 

Ein einzigartiges Fest, trotz Hiobsbotschaften 

Die Schlagzeilen rund um die Baselworld nahmen vergangenes Jahr nicht ab. Weniger Aussteller, weniger Ausstellungsfläche und eine ungewisse Zukunft waren die Themen. Für Aussenstehende scheint es, als ob das Ende nah ist. Ein chinesischer Uhrenhersteller relativiert jedoch diese Angst. Er käme schon seit einigen Jahren an die «Baselworld», sagt er und habe den an der gestrigen Medienkonferenz vieldiskutierten Wandel selbst miterlebt. «Die Messe ist viel kleiner geworden und hat sich stark verändert», sagt er. «Doch sie ist dennoch die wichtigste Messe unserer Branche». 

Damit bestätigt er die Aussage von Sylvie Ritter, Messeleiterin der Baselworld. «Die wichtigsten Marken der Branche präsentieren ihre Neuigkeiten an der Baselworld, viele davon exklusiv». Heute kurz nach der Eröffnung bemerkte man keine gedrückte Stimmung, keine Angst vor der Zukunft. Der Uhrenbranche geht es gut und sie feiert sich selbst an der Baselworld. Eric Bétrand, Präsident des Ausstellerkomitees sagte gestern: «Ich möchte daran erinnern, dass die Baselworld ein Fest ist, ein einzigartiges Rendez-vous». 

Weitere Basler Geschichten
Zurück zur Startseite

Möchten Sie sich zum Thema äussern? Hier geht es zur Facebook-Diskussion!