Gute Nachrichten bis 2040 könnte es eine ciertelmillion Basler geben. Bild Pino Covino.
Gute Nachrichten bis 2040 könnte es eine ciertelmillion Basler geben. Bild Pino Covino.
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Blick in die Kristallkugel: Eine Viertelmillion Bebbi bis 2040

Ein Boom und kein Ende: Laut Bevölkerungsszenario könnte Basel-Stadt bis 2040 eine Viertelmillion Einwohner haben. Das Statistische Amt wirft einen Blick in die Zukunft.

Während der städtische Hellseher vom Dienst Mike Shiva sich eine Auszeit von der Zukunft nimmt und mit Hündchen und Luxuswohnwagen durch die Lande tingelt, ist der Kanton nicht untätig geblieben. Mit einer Arbeitsgruppe aus allen sieben Departementen entwickelte das Statistische Amt eine Zukunftsvision für das Jahr 2040. Lukas Mohler, Teamleiter Prognosen, sagt: «Sicher fällt bei der Bevölkerungsentwicklung auf, dass die starken Jahrgänge nun ins Pensionsalter kommen». Da Basel aber überdurchschnittlich von einer internationalen Zuwanderung geprägt sei und meist jüngere Leute einwandern würden, sei Basel nicht so stark von der Überalterung betroffen wie andere Kantone.

Mehr Leute auf 37 Quadratkilometern

Das Zahlen des Statistischen Amts sind spektakulär: Im hohen Szenario könnte die Bevölkerung um über 50'000 Einwohner zunehmen, so dass sich 2040 auf den 37 Quadratkilometern Stadtkanton 247'000 Personen drängen würden, dies entspräche einer Zunahme von 25 Prozent. Im tiefsten Szenario, also wenn etwa die Bautätigkeit zurückginge, würde die Stadt schrumpfen. Dann würden sich 185'00 Menschen den Kanton teilen. Lukas Mohler kommentiert: «Dieses Szenario lehnt sich an die Entwicklung in den 90er Jahren an, als wenig Bautätigkeit herrschte und gleichzeitig viele Leute in andere Kantone abwanderten». Die 90er waren eine Zeit der Landflucht und der Häuschenbauerei im Baselbiet. 

Boomquartier Kleinbasel

Angenehm überrascht zeigt sich Lukas Mohler davon, dass die Geburtenrate in Basel-Stadt wieder zunimmt: «Offenbar ist es wieder mehr Mode Kinder zu haben.» Ebenfalls auffällig sei, dass Basel-Stadt bis in 23 Jahren voraussichtlich mehr junge Bewohner haben wird, als andere Kantone. Konkret sind es heute 33'000 Kids im Alter bis 19 Jahre, 2040 werden es 37'000 sein. Der Expertenausschuss kam auch zu dem Schluss, dass das Kleinbasel, das Quartier sei, das am stärksten wachsen würde. «Das liegt daran, dass dort am meisten Bauprojekte geplant sind», erklärt Mohler. Falls diese Projekte umgesetzt werden, wird das Kleinbasel laut Prognose zum Boomquartier.

Ungewissheit wegen der Personenfreizügigkeit

Auffällig ist für den Teamleiter Prognosen zusätzlich, dass die Anzahl der Personen im «erwerbsfähigen Alter» bis 2040 nur um drei Prozent zunehmen wird. So arbeiten heute in Basel 126'000 Menschen und laut Prognose werden es in 23 Jahren nur 130'000 sein. Für Mohler erscheint das Mittlere Szenario am Wahrscheinlichsten. Dann würde Basel-Stadt um 16'000 Einwohner wachsen Das Bevölkerungsszenario des Statistischen Amtes zeigt klar auf, dass Basel-Stadt wirtschaftlich und bevölkerungsmässig sehr stark von der Einführung der Personenfreizügigkeit profitiert hat. Würde diese aufgehoben, ginge der Wanderungssaldo zurück und die Stadt würde wie in den 90er Jahren wieder schrumpfen. Basels Lieblingshellseher hätte dies wohl alles unterhaltender gesagt, aber das Statistische Amt hat Mike Shiva mehr als würdig vertreten.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? Diskutieren Sie mit uns auf Facebook

Weitere Titelgeschichten unter News Basel