Gute Arbeit der BVB-Helfer am Bahnhof– aber der Ansturm verwirrter Passanten war zeitweise massiv. Bilder Sabrina Berweger
Gute Arbeit der BVB-Helfer am Bahnhof– aber der Ansturm verwirrter Passanten war zeitweise massiv. Bilder Sabrina Berweger
  • Silvan Meyer
  • Aktualisiert am

Chaos in der Innenstadt – Basel ist wegen einer Baustelle verwirrt

Die neuerliche Baustelle am Steinenberg, die heute Samstag ihren Anfang genommen hat, legt den gesamten öffentlichen Verkehr in der Innenstadt lahm. Einwohner und Pendler, die mal kurz mit dem Tram von A nach B wollen, stehen an verlassenen Haltestellen und lassen ihrem Ärger freien Lauf, auch wenn die BVB helfen, wo es geht.

Es war ein fast bedauerliches Bild, das sich heute am Bahnhof SBB und auch in der Innenstadt bot. Ahnungslose Pendler, vom Bahnhof SBB her kommend, wollten mit dem Tram in die Innenstadt fahren oder innerhalb des Stadtzentrums von A nach B. Während viele, darunter wohl einige aufmerksame barfi.ch-Leser, die Tramausfälle oder -Umleitungen mit Fassung trugen, da sie entweder bereits davon wussten oder gut zu Fuss und nicht im Stress waren, reagierten zahlreiche andere mit Unverständnis. Der wackere BVB-Mann versuchte zwar Ordnung in das Chaos zu bringen, war jedoch dem Ansturm dieser schieren Menge an Anfragen nicht immer gewachsen.

Ein Bus in der verkehrsfreien Zone

Zwischen dem Barfi und der Schifflände verkehrt während der Dauer der Baustelle der «Barfi-Bus», damit sich auch körperlich eingeschränkte Personen relativ problemlos innerhalb der Grossbasler Altstadt bewegen können. Von der Existenz dieses Busses müssen Mann und Frau Basler jedoch erstmal wissen. Zugegeben, in einer angemessen hohen Frequenz fährt der Bus hin und her und damit auch zwangsläufig an den wartenden Trämli-Fans durch, so dass es auch bei den paar Unwissenden Klick macht. Am Barfi jedenfalls lösten sich kurze Phasen der Ratlosigkeit jeweils schnell auf. 

Leere Haltestellen, leere Tafeln

«Als ich vorhin am Marktplatz auf das Tram wartete, machten mich die leeren Anzeigetafeln schon stutzig, aber ich dachte, das sei wohl wieder ein Systemfehler. Erst als mich jemand darauf hinwies, dass heute keine Trams fahren würden und ich den Bus nehmen sollte, kam mir wieder in den Sinn, dass die Innenstadt ja gesperrt wurde», sagte ein Passant. Eine weitere Passantin, eine ältere Dame, hatte nicht so viel Verständnis. Für sie sei es sehr beschwerlich, längere Strecken zu Fuss zu gehen und wenn sie jetzt beispielsweise an den Bahnhof muss, dann muss sie einen riesigen Umweg machen. 

Velostadt Basel mal richtig

Generell ist es der Umweg von und zum Bahnhof SBB, den viele als nervenaufreibend empfinden. Es würde nun viel länger dauern, zum gewünschten Ort in der Innenstadt zu gelangen. Der Barfi-Bus löst zwar das Problem zwischen Barfi und Schifflände, wie wäre es jedoch zusätzlich mit Velotaxis zum Bahnhof? Mit einem Elektromotor als Unterstützung wäre der Weg vom Theater über die Heuwaage hinaus zum Bahnhof doch sicher machbar und eine schnelle, komfortable und nicht zuletzt ökologische Alternative während der notwendigen, aber doch beschwerlichen Bauzeit.