Ein Jobwechsel ist immer speziell. Auf einen Schlag ist fast alles Bekannte weg und man beginnt wieder bei Null. Neues Büro, neue Mitarbeiter, neue Kaffeemaschine. Frisch gewählten Regierungsräten geht es da nicht anders. Conradin Cramer wird ab Februar neu das Erziehungsdepartement Basel-Stadt leiten. «Es ist etwas Spezielles» sagt er gegenüber barfi. «Schon nur, dass ich künftig keinen Arbeitsvertrag mehr haben werde ist noch ungewohnt.»
Los geht es für ihn am Mittwoch, 8. Februar, denn dann beginnt die neue Legislatur der Basler Regierung. Obwohl er über seinen künftigen Arbeitsalltag noch nicht allzuviel weiss — «da bin ich mich jetzt fleissig am Einlesen» — beginnt er mit etwas bereits Bekanntem: der Grossratssitzung. «Um punkt 9 Uhr beginnt diese und viel werde ich vorher noch nicht machen können.» Danach komme das grosse Kennenlernen und Vertrautmachen. «Im Erziehungsdepartement arbeiten rund 7000 Personen. Die werde ich nicht alle gleich auf Anhieb kennen», so Cramer. Da müsse er sich systematisch durcharbeiten. Erst mit den engsten Mitarbeitern vertraut machen und dann «immer grössere Kreise ziehen, bis ich mit allen Aufgaben des Departements » Sein Kalender sei jetzt schon gefüllt mit verschiedenen Terminen.
Das Büro ist nicht ganz neu, der Chef schon
Nebst dem Grossratssaal wird Regierungsrat Cramer meist am Departementssitz an der Leimenstrasse 1 anzutreffen sein. Ein grosses Gebäude mit vielen Büroräumen, in welchem man sich schnell verlaufen kann. Dem künftigen Sicherheitsdirektor sollte das jedoch nicht passieren: «Da ich den bisherigen Departementsvorsteher Christoph Eymann schon sehr gut kenne, weiss ich zumindest schon, wo mein Büro sein wird und wie es aussieht.»
Nebst dem fehlenden Arbeitsvertrag wird sich Conradin Cramer auch daran gewöhnen müssen, keinen direkten Vorgesetzten zu haben. Also, in Form einer Person, denn einen Chef hat er schon noch, nämlich das Volk. «Dieses wird allerdings nur noch alle vier Jahre ein verbindliches „Mitarbeitergespräch“ mit mir führen.»
Jetzt bleiben dem frisch gebackenen Regierungsrat noch ein paar Wochen um sich in seinen neuen Beruf einzulesen. Wie er ab dem 8. Februar genau regieren will, kann er noch nicht sagen. Dafür will er sich – wie kann es anders sein - zuerst 100 Tage Zeit nehmen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Als Chef wollen wir ihm das doch erlauben. Oder nicht?
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