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«D’Schissi isch verschtopft»: Sir Francis – weltberühmt in Kleinbasel

«Ich bin ein Autodidakt», meint der singende Wirt Francis Schmidt darauf angesprochen, wo er sein musikalisches Können erworben habe. Doch fügt er an, habe er wohl das Talent von seinen Eltern geerbt. Denn lernen könne man das Gespür für Musik nur schwerlich, dazu gehöre eine ordentliche Portion Talent. Er ist damit gesegnet, Francis Schmidt alias «Sir Francis», seit Jahrzehnten das Klein-Basler Stadtoriginal. 

Das erste Mal auf einem Klavier «geklimpert» hat er in seiner Kinderstube in noch sehr jungen Jahren. Die Möglichkeit Unterricht zu nehmen, war ihm leider, oder vielleicht zum Glück, nicht gegeben. Er musste sich nie an Vorgaben halten, denn solche kennt er nicht. Er kann keine Noten lesen und das sei gut so, meint er. So entstanden Basler Klassiker wie: «D’Schissi isch verstopft», «Fährimaa» und «s’Kommissione Liedli».

Francis Schmidt’s zweite grosse Leidenschaft ist die Gastronomie. Sie hat er zum Beruf gemacht. Dank privaten Kontakten konnte er in den 70er Jahren die schon damals legendäre Ueli Stube beim Messeplatz übernehmen. Dort wirteten seine Frau und er neben und miteinander, teilten sich die Koch- und Serviceeinsätze zu gleichen Teilen. Abends, nach einem langen Tag auf den Beinen, zog Francis Schmidt dann jeweils vor allen Gästen die Schürze aus, setzte sich hinter sein Klavier in der Wirtschaft und gab den zuvor bekochten Gästen seine Lieder zum Besten. Oben im Restaurant hatte er seine Bühne, darunter einen Proberaum, wo er mit verschiedensten Musikern zusammenkam. «Gfägt» habe es da so manche Nacht. «Der singende Gastwirt» führte die Ueli Stube im Kleinbasel 31 Jahre lang. Nebenbei absolvierte er Auftritte auf grösseren und kleineren Bühnen.

Seine bekannten Lieder, vorwiegend auf Baseldeutsch vorgetragen, sind witzig, mit einigem Schalk und nicht immer jugendfrei. Er hat durchaus auch ruhigere und ernste Lieder geschaffen, doch lustige Texte seien bei seinem Publikum einfach immer weit besser angekommen.

Öffentliche Auftritte absolviert Sir Francis noch heute. Allerdings nur noch in kleinerem Rahmen. Hört man aber die Leidenschaft in seiner Stimme, wenn er über Musik spricht, kann man sich sicher sein – völlig zur Ruhe setzen, wird er sich noch lange nicht. Zumal das mit dem Sitzen so seine Sache ist: d’Schissi isch verschtopft... 

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