• Nathan Leuenberger
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Das wahre Zolliglacé: Willkommene Abkühlung in den Sommerferien

Während wir uns mit dem Zolliglacé von Gasparini abkühlen, haben die Bewohner des Basler Zolli ihre ganz persönliche Eisspeise. Am Mittwochmorgen wurde diese den Medien präsentiert.

  

Nashornbulle Jaffna nuckelt zufrieden an einem baumelnden, mit Früchten und Gemüse gefüllten Eisklotz. Sein ganz persönliches Glacé bei heissen Temperaturen. «Wenn das Eis erst aufgehängt ist, können sie sich Stunden damit beschäftigen», erzählt Kuratorin Friederike von Houwald. Tierpfleger fertigen die Abkühlungen eigens für die Panzernashörner an.

«Sie nuckeln nicht nur, sondern reiben sich auch gerne daran, um Rücken oder Kopf abzukühlen.» Das ist nicht die einzige Möglichkeit, die Panzernashörner haben, um heisse Temperaturen erträglich zu machen. «Sie suhlen sich auch unglaublich gerne im Schlamm!» Ebenfalls beliebt bei Bulle Jaffna sind Duschen vom Tierpfleger. Kaum entdecke er einen Pfleger, kommt er sofort angelaufen.

Nashörner sind nicht die einzigen, die mit Glacé versorgt werden. Viel kleiner – aber genauso heiss darauf – sind Javaneraffen. Im Gegensatz zu den grauen Riesen, müssen sie sich ihre Abkühlung nicht teilen. Hier bekommt jeder eins.

 

 

«Das ist wichtig, sonst würden die Ranghöchsten alles bei sich horten», erklärt Kurator Adrian Baumeyer. So sprinten die kleinen Affen sofort zur Tierpflegerin, sobald diese mit dem mit Eisspeise gefüllten Eimer ins Gehege kommt. Jeder Affe will sein eigenes, damit auch ja nicht geteilt werden muss. Da die aus Südostasien stammenden Primaten einige Möglichkeiten haben, um einen kühlen Kopf zu bewahren – schwimmen oder im Schatten herumliegen –, hat die eiskalte Fütterung einen anderen Hintergrund: «Wir bieten so eine spannende Beschäftigung für die Javaneraffen. Sie muss etwas tun, damit sie ans Essen kommen.» Ans Ziel kommen diese auf unterschiedliche Weise. Einige picken die Früchte heraus, andere legen den «Kübel» in die Sonne und kommen später wieder, nachdem das Eis geschmolzen ist.

Nötig sei die zusätzliche Fütterung jedoch nicht und findet daher nicht regelmässig statt.

Keine Angst vor den Sommerferien

Während des Rundgangs durch den Zolli, führte Kurator Thomas Jermann die Medien noch ins Vivarium, das zurzeit umgebaut wird. Trotzdem kann das Reich der Meeresbewohner unbeschwert besucht werden. Ein paar der hier beheimateten Tiere dürften nun einige Basler während den Badeferien in freier Wildbahn sehen. Angst müsse man grundsätzlich keine vor den Meeresbewohnern haben, denn Jermann betont: «Nur ein ganz kleiner Teil der uns bekannten Meerestiere sind für uns wirklich gefährlich.» So zum Beispiel der Steinfisch. Oft als giftiger, gefährlicher Fisch angepriesen, gibt es eine Wunderwaffe, die jegliche Bedrohung zunichte mache: Badeschuhe. «Der Fisch besitzt Stacheln auf dem Rücken, die er ausfährt, wenn jemand auf ihn tritt. Durch Badeschuhen stechen kann er jedoch nicht.»

Badeschuhe schützen ebenfalls vor Seeigeln, die in der Nähe von felsigen Küstenabschnitten anzutreffen sind. Der Tritt sei zwar vorwiegend ungefährlich, aber trotzdem unangenehm.

Den meisten Respekt haben Meerschwimmer meist vor Quallen. Diese sind nur schwer im Wasser zu erkennen und es gibt unzählige Arten von ihnen. In Küstennähe sind jedoch meist ungefährliche Exemplare anzutreffen, wie die Ohrenqualle. Deren Nesselzellen sind so klein, dass sie unsere Haut nicht durchdringen können. So kann man sie in die Hand nehmen, ohne dass etwas passiert, was der Autor dieses Artikels heute übrigens gemacht hat. Und tatsächlich: Weder Verbrennungen, Jucken oder sonstige Verletzungen. Trotzdem ist das Anfassen in der freien Natur nicht zu empfehlen, da es sehr giftige, teils tödliche Arten von Quallen gibt. Panik sei am Strand jedoch nicht angesagt. Die Gefahr, sich eine Quallenvergiftung einzufangen, sei sehr klein.Noch viel unwahrscheinlicher sei es, einem Hai zu begegnen. «Jährlich gibt es weniger als 15 Haiopfer. Und jeder Vorfall wird sofort von den Medien aufgenommen», so Jermann. Im Gegensatz dazu tötet der Mensch jährlich rund 100 Millionen Haie. Da stellt sich die Frage, wer hier vor wem Angst haben sollte.

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