Dass sich die Protestierenden bei feucht-kaltem Wetter in der Basler Innerstadt trafen, ist kein Zufall: Anfang November hatte die Post mitgeteilt, dass sie die dortige Hauptpost-Filiale 2018 schliessen wolle. Jener inzwischen denkmalgeschützte Sandsteinbau unweit des Marktplatzes war 1853 für die Post gebaut worden.
Bei der Unternehmensteilung der PTT 1998 ging der Bau indes an die Swisscom, die ihn in der Folge an eine Versicherung verkaufte. Seither ist die Post Mieterin der einst eigens für sie prachtvoll gebauten Schalterhalle - zu Innerstadt- Kosten und nach eigenen Angaben mit schwindenden Frequenzen.
Ende Oktober hatte die Schweizerische Post angekündigt, in den nächsten vier Jahren bis zu 600 weitere Poststellen schliessen zu wollen. 1200 Mitarbeitende könnten davon betroffen sein.
Anwesend waren ausser der Parteien, angeführt durch die SP Basel-Stadt, Vertreter der Medien Gewerkschaft Syndicom, die Vereinigung zu Verteidigung und Lebensgestaltung der Rentner Avivo, so wie das Behindertenforum Basel-Stadt.
Der Tenor der verschiedenen Redner und Demonstranten war einstimmig. Ein weiterer Abbau des Service Public in Basel-Stadt darf nicht geduldet werden. Denn für sehr viele Menschen in der Stadt sei es wichtig, eine Poststelle im Zentrum der Stadt zu haben. Vor allem für Ältere und Behinderte ist es zentral, eine physische Dienstleistung vor Ort zu haben.
Für Avivo Basel liegt die Problematik der Senioren darin, „dass viele mit dem Umgang der neuen Medien noch Probleme haben und es daher wichtig ist, das die älteren Menschen zur Poststelle gehen können um Briefmarken zu kaufen oder Rechnungen zu zahlen.“
Der anwesende Redner von Syndicom stimmt dem zu und fügt an, „ ein starker Service Public bedeutet auch, dass er physisch präsent in der Stadt vertreten ist.“ Ausserdem fordert Syndicom von der Regierung, Verhandlungen mit der Post und dem Eigentümer der Liegenschaft, der Axa Versicherungsgesellschaft, über eine Rückkauf Option des Kantons.
SP Regierungsrat Christoph Brutschin bestätigt den anwesenden Demonstranten, dass die Regierung mit dem Liegenschaftseigner solche Verhandlungen führen will.
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