• Text, Bilder und Videos: Jonas Egli
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Der Nachtrag zur Wasserschlacht: «Gewonnen hat, wer sich als Sieger fühlt»? Falsch. Ganz falsch

Heute Nachmittag fand die jährliche Wasserschlacht statt. Mehr Mitstreiter als jemals zuvor, ein Wetter, das mitspielte, ein paar technische Probleme und ein Sieger, der Zweifel an der Rechtmässigkeit aufkommen liess. Hier ist unser Video und Augenzeugenbericht.

Auch wenn die Temperaturen heute Nachmittag einigermassen sommerlich waren und eine Badehose genügt hätte: Das Outfit ist natürlich wichtig. Ich habe mich für Netzstrümpfe entschieden. Die sind atmungsaktiv, lassen viel Bewegungsfreiheit, sie trocknen schnell und Fischnetz, …passt. Dazu Schwimmbrille. Mit rund 400 Ballons, also rund 90kg Wasser in wurftauglichen Einheiten, verteilt über diverse Ikea-Taschen, marschierten wir zum traditionellen Kampfplatz in der Mitte der Dreirosenbrücke, um die Ehre der Klybeckstrasse zu verteidigen. Dass mit der Mitte gemeinhin die mathematische, geografisch-geometrische und auch ideologische «Mitte» gemeint ist, soll an dieser Stelle betont werden.

Sie kamen aus dem Nichts

Aus dem Nichts flogen die ersten Wasserballons, aus dem Rauch der Nebelbomben stürmten die Gegner. Es war ein aufreibendes Gefecht: Unsere vorbereiteten Ballons reichten kaum bis in die Hälfte des Kampfes, das eigens gebaute Katapult erwies sich als ineffektiv und die Wasserpistole hielt kaum einen Zweikampf durch. Doch 4057 kämpfte. Es half nicht, dass die Gegenspieler auf der anderen Rheinseite bereits ein paar Minuten früher losgelaufen waren und die einmarschierenden Glybys auf Höhe der Baerwart-Schule abfing, also aus einem Hinterhalt, eigentlich. In der Folge musste 4057 bergauf werfen, hatte zwischen den Geländern kaum Platz für Manöver, und konnte diesen Nachteil nicht mehr überwinden, bevor die andere Seite, relativ spontan, zum Siegeslied anstimmte.

Selbst die eigens eingeflogene, menschlich-magische Blockade in Form von Gandalf (ich glaube zumindest, dass dies der Zweck der Verkleidung mit grauer Robe und Bart sein sollte), konnte die Santihänse in Leuchtorange nicht am Durchmarsch hindern. Es war entschieden. Ob der vorzeitige Vormarsch nun als Disqualifikationsgrund automatisch zu einer technischen Niederlage führen muss oder ob solchem Tun die Regelmacher nächstes Jahr unterbinden werden, ist unklar. Wo die Beschwerdestelle ist, weiss ja auch keiner.

Screenshot der Facebook-Gruppe zum Anlass

Sieger ist, wer gewonnen hat

Noch einige kleinere Scharmützel folgten, doch die Luft war raus, sämtliches Wasser war verbraucht, die letzten Flaschen über dem Gegner entleert. Das Video zeigt den Kampf und Fall eines 4057ers an der Wasserschlacht 2017. Auf Facebook schrieb ein Kommentator zur fragwürdigen Ausgangslage später Folgendes: «Gewonnen hat, wer sich als Sieger fühlt.» Wenn irgendetwas auf der Welt jemals nicht korrekt war, dann dieser Satz. Es geht bei der Wasserschlacht um mehr als eine Mitmachtrophäe, es geht, neben all dem Spass, den man als Mitmachbonus auf sicher hat, um den Sieg. Die Revanche ist geplant und sie wird nächstes Jahr stattfinden. Wir werden sehen.

Hier geht es zu weiteren Impressionen der Wasserschlacht.

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