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Der Reinacher Preis 2018 geht an Petra Kaderli für ihr grosses kulturelles Engagement

Kaum ein grösserer Anlass findet in Reinach statt, ohne dass man sie antreffen würde. Sei es als engagierte Präsidentin der AGLR Lebendiges Reinach, sei es als Gast: Petra Kaderli gehört zum kulturellen Leben in Reinach einfach dazu. Der Gemeinderat ehrt sie nun mit dem Reinacher Preis.

Angefangen hatte alles Mitte der 1980er-Jahre, da hatte sie eine Nachbarin angefragt, ob sie das Fest zum 25-jährigen Jubiläum des Schulhauses Surbaum mitorganisieren wollte. Sie sagte gerne zu und so nahm alles seinen Lauf. 1996 ist sie dem Verein Arbeitsgruppen Lebendiges Reinach (AGLR) beigetreten, ab 2001 war sie dort Co-Präsidentin, seit 2004 leitet sie den Verein als Präsidentin. Sie war Gründungsmitglied des Reinacher Warenmarktes und hatte sich in diesem Verein lange als Kassière und Vize-Präsidentin betätigt. In all den Jahren hatten die „lebendigen Weiber“, wie sie im ganzen Ort etwas despektierlich genannt wurden, unzählige Ausstellungen und Kurse auf die Beine gestellt, ab 2011 haben die AGLR auch das Jazz Weekend in ihr Programm aufgenommen und auch den Reinacher Weihnachtsmarkt gäbe es ohne den Verein heute nicht in dieser Form. Seit gut einem Jahr ist sie nun auch Präsidentin des Trägervereins Treffpunkt Leimgruberhaus.
Der neue Gemeindepräsident Melchior Buchs übergibt der strahlenden Petra Kaderli den Reinacher Preis.

Petra Kaderli hat in all den Jahren unermüdlich Projekte an die Hand genommen, sie – ehrenamtlich notabene – mit viel Elan, Kreativität und Herzblut vorangetrieben und schliesslich der Bevölkerung zum Genuss übergeben. Sie hatte für die Ideen anderer stets ein offenes Ohr und hat versucht, möglichst alles zu realisieren, was an sie herangetragen wurde. Inzwischen bieten die AGLR über 100 Kurse sowie, noch bis vor kurzem, acht Ausstellung jährlich an und bereichern das kulturelle Leben in Reinach auch mit dem Jazz Weekend und dem Weihnachtsmarkt massgeblich.

Wenn man sie fragt, woher sie die Energie für so viel Engagement nimmt, sagt die gelernte Hochbauzeichnerin voller Überzeugung: "Die Arbeit hat mir immer gefallen und ich habe viel gelernt. Auch, dass es so vielseitig ist, fand ich immer spannend. Ich musste organisieren, Personal führen, die Buchhaltung kontrollieren und vieles mehr. Und: Es herrschte immer ein freundschaftliches Klima im Team. Wir haben uns stets in die Hand gespielt, alle wussten, was sie zu tun hatten und unterstützten einander." Der Verein war in den ersten Jahren unabhängig und finanzierte sich selbst. Erst mit dem Einzug ins Freizythuus wurde er von der Gemeinde Reinach unterstützt und erhielt einen Subventionsvertrag. Alle Anschaffungen wurden aber weiterhin selbst finanziert. Erst als eine neue Beleuchtung für das ganze Freizythuus notwendig wurde, fragte der Verein die Gemeinde Reinach um finanzielle Unterstützung an. Ohnehin habe sich die Vereinsarbeit in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert, alles sei grösser und somit notwendigerweise auch professioneller geworden. Hatten ursprünglich alle im Team von zu Hause aus gearbeitet, so gibt es heute ein Sekretariat, das den Verein bei seiner Arbeit und der Organisation der zahlreichen Kurse administrativ unterstützt. Dieses wurde letztes Jahr im Trägerverein Treffpunkt Leimgruberhaus integriert und es vermietet nun zusätzlich die Räume im neuen Kultur- und Begegnungszentrum. Hingegen werden die Ausstellungen heutzutage nicht mehr von den AGLR, sondern von „Kultur in Reinach“ organisiert. Da diese zwei Vereine ohnehin zusammen mit anderen im Treffpunkt Leimgruberhaus unter einem Dach schalten und walten, können hier heutzutage Synergien genutzt werden.

Petra Kaderli hat immer viel um die Ohren, sie ist eine Macherin, packt an, wo Not an der Frau ist. Und so ist sie froh, dass sie ab diesem Jahr den Verein nach vielen Jahren wieder im Co-Präsidium leiten kann. Sie hofft damit auch auf die dringend nötige Entlastung, damit sie sich vermehrt auch wieder der Familie – so auch den Grosskindern – und ihrer zusätzlichen Arbeit in der Betagtenhilfe widmen kann. Ans Aufhören denkt sie jedoch gerade noch nicht, denn im Treffpunkt sei noch einiges zu tun.

Auch wenn Petra Kaderli mittlerweile auf zahlreiche sehr erfolgreiche Ausstellungen, Kurse, Jazz Weekends und Märkte zurückblickt, so zögert sie keinen Augenblick, wenn man sie nach dem Höhepunkt in ihrer Laufbahn fragt: "Die Verleihung des Reinacher Preises natürlich! Nie hätte ich damit gerechnet!" Diese Bescheidenheit passt zu ihr und doch: Das kulturelle Leben in Reinach wäre um einige Kapitel ärmer ohne sie. Der Gemeinderat ehrt sie nun für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement mit dem Reinacher Preis 2018.