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Die BVB wollen Haltestellen nach Anzahl Einsteiger ausstatten

Der Komfort der Basler Bus- und Tramhaltestellen soll sich künftig nach der Zahl der Einsteigerinnen und Einsteiger richten. Das sieht das neue Haltestellenausstattungskonzept der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) vor.

  

Der Komfort soll umso geringer ausfallen, je weniger Fahrgäste an einer Haltestelle warten, wie es im online erschienenen Netzzustandsbericht Infrastruktur 2017 heisst. Bislang seien die Haltestellen mit einer "bunten Palette von Elementen ohne klare Regeln" bestückt worden. So sei es schwierig zu argumentieren, weshalb gewisse Haltestellen komfortabler sind als andere.

Das im Juni von den BVB erstmalig verabschiedete Haltestellenausstattungskonzept sieht demnach sechs Standardelemente vor: Fahrgastinformationsstele, Abfallkübel, Sitzbänke, Wartehallen, dynamische Fahrgastinformation und Billettautomaten. Im Konzept definiert wurden die Ausstattungsgrade.

Vorgesehen seien vier verschiedene Haltestellen-Kategorien. Ausnahmen soll es für Haltestellen an als wichtig erachteten Standorten geben. Die Regeln seien in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt definiert worden. Ein entsprechender Ratschlag an den Grossen Rat ist gemäss BVB in Arbeit.

Mit dem schrittweisen Umbau sämtlicher Haltestellen aufgrund des Behindertengleichstellungsgesetzes würden die heutigen teils engen Platzverhältnisse an vielen Orten entschärft. So sollten etwa mehr Haltestellen mit sehr hohem Fahrgastaufkommen mit einer Wartehalle ausgestattet werden können.

Ein Prozent der Tramgleise "alarmierend"

Der Zustand des Netzes konnten die BVB gemäss Bericht mit 16 grossen Baustellen im vergangenen Jahr insgesamt verbessern. Ende 2017 wurden 1 Prozent der Tramgleise als "alarmierend" eingestuft. Im ersten Netzzustandsbericht von 2016 waren es 2 Prozent gewesen.

"Alarmierend" sind gemäss BVB derzeit die Gleise am Centralbahnplatz, teilweise an der Markthallen-Kreuzung und am Bankverein. Die Bauarbeiten an der Markthallen-Kreuzung sind für dieses Jahr, jene am Centralbahnplatz für 2019 vorgesehen.

Bei weiteren 16 Prozent des Netzes ist der Zustand "schlecht". Als "gut" - die höchste Note - bezeichnet der Bericht dagegen 33 Prozent des Streckennetzes von insgesamt 123 Kilometern. Im vergangenen Jahr waren 26 Prozent als "gut" eingestuft worden.

Im Frühjahr 2017 hatten die BVB bekannt gegeben, dass es auf dem Netz ein grosser baulicher Nachholbedarf gebe. Die Verantwortlichen führten dies auf Versäumnisse in der Vergangenheit zurück.

Um eine Langfristplanung zu ermöglichen wollen die BVB künftig die nötigen Erneuerungsmassnahmen für zehn Jahre im Voraus beim Kanton anmelden, wie es im Bericht weiter heisst. Seit Anfang 2018 seien alle Massnahmen bis und mit 2028 definiert.