Die Elefanten geniessen die neue und grössere Tembea und haben für eine Besucherzuwachs gesorgt. Bild: Zoo Basel
Die Elefanten geniessen die neue und grössere Tembea und haben für eine Besucherzuwachs gesorgt. Bild: Zoo Basel
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Die Zolli AG: Mit Elefanten, Mäzenen und neuen Anlagen auf Rekordjagd

Die vor einem Jahr eröffnete Elefantenanlage Tembea sorgte 2017 im Basler Zolli für über eine Million Besucher. Sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Mit dem Bau des Ozeaniums steht der Basler Zolli vor dem nächsten Quantensprung.

Wenn die Aktionäre der Zoologischer Garten AG in diesem Frühling an der Generalversammlung die Zahlen von 2017 verabschieden, ist klar, dass der Zolli dank der neuen Elefantenanlage Tembea die Millionenmarke bei den Besuchern geknackt hat, wie er letzte Woche mitteilte. Nicht nur das, er sammelte auch rekordverdächtige 340'000 Franken für den Naturschutz. Mit einer Bilanzsumme von 73 Millionen Franken versorgt der Zolli über 7'000 Tiere, fünftausend von ihnen sind allerdings Fische. Auf den elf Hektaren entlang der Binningerstrasse leben 628 Tierarten. Der Zolli, der 1874 eröffnet wurde, ist der älteste der Schweiz. Zürich etwa eröffnete seinen Zoo erst im Jahre 1925. 

Umgebung schon aufgewertet

Während sich in der Nachbarschaft auch dank dem Mehrwertssteuerfonds der Stadt schon einiges getan hat und das Nachtigallenwäldeli bereits umgebaut und aufgewertet wurde, will der Zolli weiterwachsen. Flächenmässig ist er zwar von Stadtbauten, die rund um ihn herum gewachsen sind, eingeschlossen. Aufhalten will sich der Tierpark davon jedoch nicht. Die 140 Parkplätze auf der Allmend vor dem Zolli sollen aufgehoben werden. Damit der Platz besser als Verbindung in die Anlage hinein genutzt werden kann. Im Gegenzug soll ein neues Zolli-Parking unter dem Erdbeergraben gebaut werden.

Mit dem Ozeanium will der Zolli aber noch näher an die Stadt heranrücken. Bei der Heuwaage soll das Grossaquarium für 60 bis 80 Millionen Franken gebaut werden. Nach der Umweltverträglichkeitsprüfung steht dem Bebauungsplan für das Grossprojekt nichts mehr im Weg. Die Anlage wird durch private Spenden finanziert, 52 Millionen Franken seien durch grosse Spenden bereits abgedeckt, schreibt der Zoo Basel auf der Ozeanium-Webseite.

Die Zolli-Aktie als Rarität

Seit seiner Gründung kann sich der Zolli auf treue Spender und Mäzene verlassen. So gilt eine Zolli-Aktie heute als Rarität. 1873 wurden 1'200 Namensaktien ausgegeben, was ein Kapital von 300'000 Franken ergab. Bei der OTC-X-Börse, die «Over The Counter»-Titel, also nicht börsenkotierte Aktien verkauft, sei eine Zolli-Aktie heute 11'000 Franken wert, wie die Webseite «Schweizer Aktien» berichtet. Insgesamt seien seit 2010 höchstens vierzehn solcher Aktien gehandelt worden. Was zeigt, Zolli-Aktien sind richtige Liebhaber-Stücke, die nicht leichtfertig veräussert werden. Einmal Zolli, immer Zolli. 

Die Zolli-Bilanz ist durch seine Spender ein Unikum. Rund 60 Millionen der Bilanzsumme von 73 Millionen sind Fremdkapital. Bei jedem anderen Unternehmen würde man sich bei solchen Relationen Sorgen machen. Beim Zolli sind die Gönner aber sehr aktiv und am Schluss sind Zolli-Aktien etwas, was man weitervererbt. Da kann man durchaus auch grosse Pläne schmieden.

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