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Districtsrat diskutiert die Realisierungschancen des Bahnanschlusses für den EuroAirport – erstmals Präsidentin gewählt

Der Districtsrat, das beratende Parlament des Trinationalen Eurodistricts Basel, wollte es wissen: Ist der Bahnanschluss an den EuroAirport durch den «Rapport Duron» gefährdet? Er liess sich u.a. von Basels Baudirektor Hans-Peter Wessels informieren. Dieser sieht die Ampeln noch lange nicht auf rot. Mit Diana Stöcker, Bürgermeisterin von Badisch-Rheinfelden, wählte der Districtsrat ausserdem eine neue Präsidentin.

«Die Schienenanbindung des EuroAirports ist UND bleibt ein wichtiges Projekt für den Kanton Basel-Stadt und die gesamte trinationale Region»: stellten Regierungsrat Hans-Peter Wessels und Emanuel Barth, Leiter trireno, an der Plenarversammlung des Districtsrats vom Freitagabend klar. Der kürzlich erschienene französische «Rapport Duron», der den Bahnanschluss nur in einem dritten Szenario berücksichtigt und lediglich mit einem Finanzierungsanteil von 20 Prozent, sei letztlich nur eine Empfehlung eines Expertenausschusses; dem Stand einer schweizerischen Vernehmlassung vergleichbar.

Auf die Frage etwa von Districtsrat Philippe Kniebiely, Stadtrat in Saint-Louis, ob nicht eine Verlängerung des neuen Tram 3 zum Flughafen das Einfachste sei, betonten Regierungsrat Wessels und seine Fachexperten, dass das lokale Tram den Bahnanschluss ergänzen, aber nicht ersetzen könne. Der Bahnanschluss sei unerlässlich für das Konzept einer enger vertakteten trinationalen S-Bahn der gesamten Region. Nicht zuletzt diene das Projekt 25‘000 direkt und indirekt für den EuroAirport arbeitenden Personen.

3Land: Grösstes grenzüberschreitendes Stadtentwicklungsprojekt der EU

Mike Keller, Präsident des Trinationalen Eurodistricts Basel gab eine Übersicht über die wichtigsten laufenden Projekte. Darunter sei mit dem Projekt «3Land» der Städte Basel, Weil und Huningue «das grösste grenzüberschreitende Stadtentwicklungsprojekt der EU», unterstrich Keller.

Districtsrat: Informationsdrehscheibe und Denkfabrik

Der Basler Grossrat Heinrich Ueberwasser gab den Vorsitz an Diana Stöcker, Bürgermeisterin von Badisch-Rheinfelden weiter. Der Districtsrat erhält damit erstmals eine Präsidentin. Stöcker wird dem Districtsrat zwei Jahre vorstehen.

Heinrich Ueberwasser, der als Vizepräsident wiedergewählt wurde, betonte, dass der Districtsrat wichtige, parteiunabhängige Informationsdrehscheibe und Denkfabrik für die trinationale Region Basel ist. Nur im grenzüberschreitenden Austausch könnten sich Politikerinnen und Politiker Wissen über die Nachbarn aneignen und dieses Wissen zurück in ihre jeweiligen Parlamente und Gemeindegremien tragen. Nur so könne letztlich auch ein Mehrwert für die Bevölkerung geschaffen werden.