Es ist eine Sisyphusarbeit für Bademeister. Immer wieder müssen sie heranwachsende Männer zurechtweisen, unbedingt die Unterhose unter der Badehose wegzulassen. Schliesslich tragen sie drüber noch eine normale Badehose. Badibesucher und das Personal stören sich an der Kleiderkombination, denn sie ist unhygienisch – und verboten.
Doch der «Trend» scheint nicht Ausnahme, sondern die Regel zu sein. «Es ist richtig, das Unterhosenproblem hält sich hartnäckig», bestätigt Mediensprecher Simon Thiriet vom Erziehungsdepartement Basel.
Poolfilter kaputt, Bademeister wütend
Damit allerdings nicht genug: Immer öfters bleibt die Badehose gänzlich zu Hause und wird durch Fussballshorts ersetzt, wie Thiriet gegenüber barfi.ch bestätigt. Für den Badespass sind diese überhaupt nicht geeignet, ihre Fasern verstopfen die Poolfilter und gehören darum gar nicht erst ins Wasser.
Trotz Hinweisen auf die Bekleidungsvorschriften müssen die Bademeister vor Ort immer wieder durchgreifen. Bei der Sporthose kennen sie inzwischen kein Pardon mehr: «Wir reagieren konsequent und weisen die Betroffenen bei Nichtbefolgung aus dem Bad.» Das sei dringend nötig geworden, denn gegenüber den Ordnungshütern in der Badi fehlt jeder Respekt. «Diese strikte Massnahme lässt sich rechtfertigen, weil die Intervention unseres Personals meist mit nicht druckreifen Ausdrücken kommentiert wird», so Thiriet.
Duschen nur noch Nebensache: «Zu kalt!»
Nicht nur bei der Kleidung müssen Basler Badmeister immer wieder eingreifen, sondern auch beim sonstigen Verhalten. So scheint das Duschen vor dem Sprung ins Wasser zur Nebensache zu verkommen. «Im Gartenbad Joggeli sah ich einen verzweifelten Bademeister, der alle zurechtwies, die sich nicht geduscht haben.
Diese reagierten mit Unverständnis und versuchten, sich weiter zu drücken», so ein Joggeli-Besucher. Hauptargument der Betroffenen sei das kalte Wasser. Dafür gebe es jedoch den einfachen Trick des erfahrenen Badi-Schwimmers: «Ich persönliche benutze immer zuerst die Garderobendusche. Da ist es warm und sauber wird man trotzdem.»
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