Die «Märtplatz»-Clique am Drummeli 2016. Bild: Keystone
Die «Märtplatz»-Clique am Drummeli 2016. Bild: Keystone
  • Jonas Egli
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Drummeli 2018: Frische Ideen und ein trauriger Abgang

Wir wollen nicht in die Vergangenheit schauen, sondern nach vorne. Oder vielleicht nur ein wenig. Nachdem das Drummeli 2017 die Kritik des Vorjahres mehr als wettgemacht hat, möchten die Veranstalter diesen Weg konsequent weiter beschreiten.

Einblicke ins Programm

Zur sogenannten «Wildcard» hüllt sich die Drummeli-Leitung weiterhin geheimnisvoll in Schweigen: Es wird eine Weiterführung vom letzten Jahr geben, aber die Waggis kann man leider nicht noch einmal bringen, wie Thierry Mossbrugger betont. Aber es wird eine Formation sein, die in dieser Zusammensetztung noch nie an einer Vorfasnachtsveranstaltung zu sehen war.

Bei den Schnitzelbänken gibt es eine kontrastreiche Kombination: «D’Gryysel» machen mit den «Schwoobekäfer» gemeinsame Sache. So unterschiedlich die beiden sind, sie kennen sich gut und «der eine geht nicht ohne den anderen,» wie André Schaad betont.

Für die Cliquen bleibt es beim üblichen Turnus, also «Querbeet, wie man das vom Drummeli gewohnt ist.» Allerdings: Die grossen Männerstammcliquen «Olympia» und «Märtplatz» machen dieses Jahr gemeinsame Sache. Sie erklären es so: «Es waren mal zwei Cliquen, die eine hatte eine Idee aber keinen Marsch, die andere hatte einen Marsch aber keine Idee.» Das Resultat dieses Zusammenschlusses wird im Februar zu sehen sein.

Flavia Schai von den «Opti-Mischte» (links) und Thierry Moosbrugger (rechts) geben Einblicke ins Programm. Bild: barfi

Flavia Schai von den «Opti-Mischte» will ebenfalls keine Details bekannt geben, doch dann verrät sie doch immerhin, dass es quasi zu einer Uraufführung kommen wird: Der Pfyffermarsch «Spalebärg» zusammen mit dem Drummelmarsch «Fastewaie» als Mash-Up.

Laut Moosbrugger ist «Negro Rhygass» die eierlegende Wollmilchsau unter den Formationen, ein «Guggecliquewaage». Die Clique feiert am Drummeli ein grosses Jubiläum und möchte die Zuschauer auf eine musikalische aber auch visuelle Reise ihrer letzten 60 Jahre mitnehmen. Mitglied Roger Schätti meint: «Wir möchten die ganze Bandbreite unserer Clique zeigen.» Als zweite Gugge sind die «Stachelbeeri» dabei, welche ebenfalls ein Jubiläum feiern, es ist ihr 50stes, für sie ist der Drummeli-Auftritt nach all den Jahren eine Premiere.

Dominik Gysin ist neben Lukas Kubik der zweite neue Schauspieler im Musical Theater. Mit vier Jahren zog er zwar mit seiner Familie aus Basel weg, doch die Gysins blieben Fasnächtler durch und durch: «Jeden Mittwoch fuhr die ganze Familie unter dem Jahr mit dem Auto von Bern nach Basel, zum Pfyffe oder zum Drummele.» Mit dem Drummeli erlebt er die Fasnacht nun aus einer neuen Perspektive, die ihm von seinem «Schyssdräggziigli» bisher nicht vergönnt war.

Die Pfyffer- und Drummelschulen werden dieses Jahr von der Jungen Garde der «Seibi» vertreten.

Mit dem gestrafften Programm vom letzten Jahr hat man gute Erfahrungen gemacht und wird das dreistündige Format beibehalten.

André Schaad hört auf

André Schaad wird nach neun Jahren an der Spitze der Mutter aller Vorfasnachtsveranstaltungen die Leitung an Robi Schärz abgeben: «Es wird mein letztes Drummeli als Verantwortlicher und Bühneninspizient. Nach neun Jahren habe ich alle Höhen und Tiefen erlebt und den engen Kontakt mit den Fasnächtlern genossen.» Doch nun sei es Zeit für ihn, dieses Kapitel abzuschliessen. Schaad freut sich nicht, zu gehen, es gibt aber für ihn trotzdem einen Lichtblick: «2019 wird das erste Drummeli, wo ich im Publikum sitzen werde. Das darf man ja fast nicht sagen, aber ich habe bisher noch nie ein ganzes Drummeli von Anfang bis Ende gesehen.»

Schaad möchte den erfolgreich verlaufenen internen Vorverkauf als gutes Zeichen für den nun kommenden öffentlichen Vorverkauf deuten, der morgen um 9 Uhr beginnt: «Wir sind auf einem guten Weg und wollen den positiven Schwung aus dem internen Vorverkauf in den öffentlichen mitnehmen.»

Klar ist: Barfi.ch wird das Drummeli auch nächstes Jahr wieder exklusiv übertragen.