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Eigentlich sollte Ihr Festnetzanschluss seit dem 1. Januar nicht mehr funktionieren. Eigentlich...

Dieses Jahr wird die Schweiz, soweit es die technische Kommunikation betrifft, digital. Und zwar endgültig: Die Swisscom wechselt von ISDN zu All IP-Telefonie. Doch so schnell wie behauptet, geht das Abstellen des Festnetzes nun doch nicht. Aber so etwas hängt ein Staatsbetrieb nun einmal nicht an die grosse (Telefon-) Glocke. 

Wenn ein neues Jahr beginnt, ist es noch ein unbeschriebenes Blatt. Vorsätze werden gefasst und Veränderungen angekündigt. Die Swisscom nahm sich im Auftrag der Landesregierung für dieses Jahr vor, eine neue Technologie einzuführen: die «All IP» (barfi.ch berichtete). Neu telefonieren Schweizerinnen und Schweizer ausschliesslich drahtlos übers Internet und nicht mehr via Kabel. ISDN ist tot. Doch wie es mit grossen Ankündigungen halt so ist, kann auch dieser Plan nicht rechtzeitig umgesetzt werden. Aber das wurde noch bis vor Kurzem vehement bestritten.

Panik? Fehlanzeige!

Also nur nicht verrückt machen lassen. Anders als angekündigt: Noch sind nicht alle Kabel gekappt, der ISDN-Stecker wurde längst nicht überall am 1. Januar 2018 gezogen, die ISDN-Telefonie gibt es nach wie vor in der Schweiz. Auch wenn es immer weniger Personen betrifft. «Mittlerweile haben bereits über 1.9 Millionen Haushalte auf IP gewechselt, dies sind über drei Viertel unserer Kundinnen und Kunden», sagt Annina Merck, Swisscom-Mediensprecherin.

Ende für das ISDN-Telefon © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Begleitung in die digitale Welt

Wer noch über ISDN telefoniert, wird von der Swisscom an die Hand genommen. «Es wird 2018 nicht einfach ein Schalter gekippt und dann geht nichts mehr, sondern wir kontaktieren jeden Kunden einzeln und begleiten ihn bei der Umstellung», erklärt Annina Merk. Grundsätzlich sei die Umstellung der Telefonie bis anhin ohne Probleme verlaufen. Natürlich gäbe es immer wieder Fälle, bei denen die Anschlüsse zu früh abgestellt worden seien. Doch diese Ärgernisse konnten behoben werden. Die Swisscom hat gesetzlich den Auftrag die Grundversorgung von Festnetztelefonie und Internet zu gewährleisten. Dies ist mit ein Grund, weshalb man bei der die Umstellung von ISDN zu «All IP» nicht - wie angestrebt - einfach den Stecker ziehen darf. Denn egal wieviele Personen schon übers Internet telefonieren, auch der letzte Mohikaner hat in diesem Land noch Anrecht auf ein funktionierendes Festnetz, solange bis die neue Technologie auch bei ihm funktioniert.

Vorsatz gefasst!

Ein Datum, wann der letzte ISDN-Anschluss gekappt wird, kann die Swisscom heute nicht angeben. Die restlichen Umstellungen erfolgen ab Januar 2018, wobei die Swisscom regionenweise vorgeht. Ab Februar werden zwanzig Gemeinden in der Schweiz vollständig auf IP gewechselt haben, danach folgen vier Grossregionen, wie beispielsweise Schaffhausen, Winterthur, Frauenfeld oder Solothurn, Biel und Jura. Basel gehört nicht zu dieser ersten Welle, ein Datum für die Rheinstadt steht noch keines fest. Wer schon Erfahrung mit der Internettelefonie (VOIP) gemacht hat, ist hier über die Verzögerung mit Sicherheit nicht unglücklich.

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