Raphael Wicky und der doppelte FCB
In ein paar Stunden beginnt die Fussballweltmeisterschaft in Russland. Im Leichtatlethikstadion St. Jakob traten die Spieler des FC Basel zum ersten Training und zum Laktattest an. Ganz vollständig ist die Mannschaft noch nicht. Mittelfeldspieler Valentin Stocker wird erst am Montag zur Mannschaft zurückkehren. Die ausgeliehenen Spieler Zvadrko Kuzmanovic und Alexander Fransson stossen erst eine Woche später zum Team. Im Hinblick auf die Qualifikation der Champions League, die schon eine Woche nach der Saison 17/18 am 22. Juli beginnt, hat FCB-Trainer Raphael Wicky viel vor. So plant der FCB-Trainer anfangs Juli gleich zwei Testspiele an einem Tag. Das habe den Vorteil, dass gleich zwei Mannschaften Spielpraxis bekämen. Das sei viel besser als in der Pause durchzurotieren. Damit hat Wicky den doppelten FCB erfunden. Aber jetzt endlich weiter zur Fussballweltmeisterschaft. Hier gibt es gute Neuigkeiten für den ehemaligen FCB-Goalie und Nationaltorhüter Yann Sommer.
Yann Sommer: Der Schönling der WM
«Those lips! That hair! That smile!» Dieser verträumte Schweizer Torhüter fing mit fünf an Fussballzuspielen und gilt als eine der Stützen seines Teams. Für die internationale Modezeitschrift Vogue einer von 15 Gründen, die Fussballweltmeisterschaft zu schauen, auch wenn man Fussball gar nicht mag. So macht die Vogue Yann Sommer zum zertifizierten Schnüggel. Die Vogue-Liste setzt die Liste dann weiter ziemlich Multi-Kulti zusammen, so fehlt Ex-FCB-Spieler Mo Salah, der für Ägypten aufläuft genauso wenig wie Heung Sin Mon von Südkorea. Am Ende bleibt ein Rätsel, warum Cristiano Ronaldo es nicht auf die Liste der heissesten Kerle schafft. Ist aber kein Problem, Ronaldo findet sich selbst eh am Heissesten.
«Allez Les Bleus»: Zuviele Sicherheitsvorschriften im Elsass
Die Grande Nation ist stolz auf ihre Mannschaft. Vor zwei Jahren war die Euphorie gross, das Fussballfieber auch im Elsass angekommen. Zahlreiche Public Viewings waren angeboten worden. Doch dieses Jahr ist alles anders. Nur drei Lokale im grenznahen Elsass bieten eine Möglichkeit, die WM-Matches live mitzuverfolgen. Grund dafür ist jedoch nicht Desinteressere am grossen Sportereignis, sondern Sicherheitsauflagen. Diese seien so hoch, dass die Organisation eines Public-Viewing sehr schwierig sei, schreibt die Zeitung «L’Alsace». Zahlreiche Gemeinden würden darum auf ein Angebot für ihre Einwohner verzichten. In der Region bietet nur Village-Neuf ein Public Viewing im «Salle Culturelle» an. Da die Spiele drinnen gezeit werden, müssen nicht alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Was der Gemeinde die Arbeit erleichtert. Ein weiterer Vorteil sei es, dass das Wetter keinen Einfluss auf die Besucherzahlen haben wird. Das Interesse an «Les Bleus» ist da. Die Elsässer finden an den wichtigen Matchtagen den Weg vielleicht gar nach Basel und verfolgen hier in einer Bar das Spiel ihrer Mannschaft mit.
Mit den SBB nach Moskau
Die ganze Schweiz schaut in den nächsten Wochen nach Russland. Zwischen Basel und Moskau liegen rund 2'500 Kilometer – doch die Reise lässt sich auch wesentlich kürzer gestalten. In der kleinen Schweiz liegt wie so oft alles nahe beieinander. So findet man sich im Kanton Schaffhausen plötzlich in einem Ortsteil namens Moskau in der Gemeinde Ramsen wieder und gleich nebenan liegt dann auch schon Petersburg. Damit nicht genug: Der nördlichste Teil des heutigen Ortsteiles Moskau trug früher den Namen Warschau. Wer also die ländliche Schweiz nicht missen und trotzdem Moskau, Petersburg und Warschau einen Besuch abstatten möchte, dem reicht ein Tag Zeit und ein SBB-Ticket. Übrigens gab es bis 1915 in der Wolgadeutschen Republik auf dem Gebiet der späteren Sowjetunion eine Ortschaft namens Basel, das heutige Wassiljewka.
Das neue Trikot der Schweizer #Nati.
— Dominik Stroppel (@d_stroppel) 12. November 2017
Es könnten die Höhenlinien des Matterhorn sein.
Oder Fadenwürmer.
Und wenn ich Spaghetti gekocht habe, sieht's danach am Boden der Pfanne auch in etwa so aus...#SUINIRpic.twitter.com/daRv8KqBva
Sollbruchnähte im Schweizer Trikot
Nach dem «Trikot-Gate» der Schweizer Nati im Auftaktspiel der EM 2016 gegen Frankreich, in dem ganze sieben Trikots der Eidgenossen das Zeitliche segneten, hat Ausrüster Puma nachgebessert und «reissfeste Trikots» versprochen. Die Qualität mag nun stimmen, doch fällt das Design bei unseren Gegnern durch. Bei «Spiegel Online» landet es im Ranking der schönsten Trikots auf dem letzten Platz, ebenso beim Fussballermagazin «11 Freunde». Auch der britische «Mirror» lässt kaum ein gutes Haar an dem mit Höhenlinien bedruckten Shirt. «Hersteller Puma hat für 2018 vorsorglich Sollbruchnähte eingewebt.» lautet ein spöttischer Kommentar. Bleibt nur zu hoffen, dass die Höhenlinien der Nati wenigstens in sportlicher Hinsicht zu Höhenflügen verhelfen.
Das WM-Fieber und die Arbeit
König Fussball wird in den kommenden Wochen wieder den Alltag dominieren - auch im Büro. Dumm nur, Arbeit und Anstoss können sich teilweise überschneiden, denn etliche Spiele beginnen bereits am Nachmittag. Für Fussballbegeisterte ist dann guter Rat teuer. Da fragt sich doch: Wie kulant sind die grossen Arbeitgeber der Region, Roche, Novartis und Coop?
Am Arbeitsplatz arbeiten und nicht fernsehen
Bei Coop scheint man wenig kulant zu sein: «Neunzig Prozent unserer Mitarbeitenden arbeiten im Verkauf oder in der Logistik und haben keine Möglichkeit, am Arbeitsplatz fernzusehen. Für die übrigen Mitarbeitenden im Büro haben wir keine Weisung erlassen. Wir gehen davon aus, dass unsere Mitarbeitenden am Arbeitsplatz arbeiten und nicht fernsehen», sagt Alena Kress Mediensprecherin von Coop.
Public Viewing bei Roche ...
Fussballfreundlicher ist man da beim Pharmariesen Roche: «Einzelne Partien der Fussballweltmeisterschaft, die zu Randzeiten stattfinden, werden live übertragen. Die Spiele werden auf Bildschirmen in ausgewählten Cafeterien gezeigt. Grundsätzlich gilt für die Mitarbeitenden die Teilnahme am Public Viewing als Freizeit. Etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in ihren Abteilungen Tippspiele organisiert»
... und Novartis
Und auch die Mitarbeiter der Novartis dürfen sich mal Zeit nehmen um Fussball zu schauen, allerdings zuhause und aufgrund von flexiblen Arbeitszeiten : «Grundsätzlich ist das Ansehen von Fussballübertragungen Privatsache und sollte daher in der Freizeit erfolgen. Da die meisten Mitarbeitenden bei Novartis von flexiblen Arbeitszeiten Gebrauch machen können, erübrigt sich unserer Ansicht nach eine spezielle Arbeitszeitregelung. Am Standort Basel ist zurzeit ein Public Viewing Mitarbeiteranlass vorgesehen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit».
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