«Jedes Tier muss schlafen, ob im Stehen, Liegen, in der Luft oder im Wasser, denn der Schlaf entspannt das Gehirn», beginnt Tierkurator Adrian Baumeyer unsere Tour. Ältere Tiere grosser Arten, wie zum Beispiel Elefanten, können sich nicht mehr hinlegen und einfach wieder aufstehen. Um die nötige Entspannung dennoch zu erhalten, verfügen diese über ein Skelett, welches es ihnen ermöglicht, auch im Stehen zu schlafen.
Jedem Tierchen sein Pfuusierchen
Die Schlafenszeiten der Tiere im Zoo unterscheiden sich oft von jenen in freier Wildbahn. Mangels Feinden pfuusen die meisten Zollibewohner tiefer und länger. So beginnt die allgemeine Schlafenszeit, wenn der Spätdienst nach der Schliessung des Tierparks die Lichter in den verschiedenen Häusern löscht. Ausser im Vivarium, wo der Mond für die Fische mit 1-Watt-Birnen simuliert wird.
Die wahren Faultiere sind Löwen
Wir beginnen unseren Rundgang bei den Raubkatzen: Sie schlafen am längsten. Die Löwen zum Beispiel gönnen sich 20 – 22 Stunden Ruhe. Dasselbe gilt übrigens ausnahmsweise auch für ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Weil der Leu im Zolli jedoch nie weiss, ob und vor allem wann er Futter bekommt oder es jagen muss, unterscheiden sich seine Ruhezeiten nicht von denen der Artgenossen in Afrika.
Je nach Alter schlafen Elefanten nur stehend
Das Gegenteil zum König der Steppe sind die Elefanten, die tagsüber 18 – 20 Stunden aktiv sind. Jüngere Rüsseltiere - bis etwa 25 Jahre - schlafen liegend wie Hunde. Die älteren Semester ab ca. 30 stehen für den Rest ihres Lebens und schlafen auch so. Dazu lehnen sie sich in Basel an eine der beheizten Wände in der neuen Tembea-Anlage. Es kann übrigens durchaus sein, dass sie Laute von sich geben, die an ein menschliches Schnarchen erinnern.
Flusspferde mögen’s nass
«Schlafzimmer» der ganz speziellen Art suchen die Flusspferde. In Freiheit verbringen die nachtaktiven Tiere praktisch den gesamten Tag im Wasser. Dort lassen sie sich nach unten sinken, schlummern am Grund und tauchen ca. alle fünf Minuten kurz an die Wasseroberfläche auf um zu atmen. Die Dickhäuter wachen dabei nicht auf, der ganze Ablauf erfolgt im Schlaf. Nicht nur im Basler Zolli bleiben die Flusspferde meist den Tag über auf dem Grund des Wassergrabens. Besonders Schlaue begeben sich ins flachere Wasser, wo sie den Kopf bequem draussen lassen können. Erst in der Nacht ist Fressen angesagt.
Menschenaffen sind uns auch im Schlaf am ähnlichsten
Am Schluss unseres Rundgangs besuchen wir die Menschenaffen (Gorillas, Orang Utans und Schimpansen). Sie sind die einzigen Tiere, die über ein ähnliches Schlafverhalten verfügen wie der Mensch. Wie der Homo sapiens gehen auch sie abends ins Bett. Dafür bauen sie sich jeden Abend aus Holzwolle und Jutesäcken ein gemütliches Nest. Sogar die Schlafstellungen unterscheiden sich nicht von uns, einige schlafen auf dem Rücken, andere auf dem Bauch oder seitlich. Normalerweise dösen sie so bis zum nächsten Morgen, was schon mal bis zu 12 Stunden dauern kann. Glücklich, wer Menschenaffe sein darf!
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