Der letzte Schliff: Die ersten Autos durften schon am Freitagabend den Steinenberg hoch. Bilder barfi
Der letzte Schliff: Die ersten Autos durften schon am Freitagabend den Steinenberg hoch. Bilder barfi
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Ende Steinenberg! BVB nach harten Arbeiten am Limit zufrieden

Die Baustelle am Steinenberg ist morgen Samstag Geschichte. Die Innenstadt atmet auf. Und die Basler Verkehrsbetriebe sind glücklich: Die Arbeiten kamen pünktlich zum Abschluss. Auch dank den beteiligten Bauarbeitern. Und: Der Ärger des Innenstadt-Gewerbes verklingt nicht ungehört.

Eins muss man den Baslern Gleisarbeitern lassen: Sie machen ihren Job hervorragend. Innert drei Wochen erneuerten die Teams die Schienen am Steinenberg, der neuralgischsten aller Kreuzungen des Basler Tramknotens. Und es gelang: Nach Schichttagen von 6 bis 24 Uhr, Samstags- und teils Sonntagsarbeiten geht der erneuerte Steinenberg morgen Samstag zu Betriebsbeginn der Basler Verkehrsbetriebe wieder auf.

Eigentlich ist er gar nicht mal so gross: Der Steinenberg legte aber den ganzen öffentlichen Verkehr in der Basler Innenstadt lahm.

Das erste Tram, das über das neue Gleismaterial fährt, wird wie schon bei der Mittleren Brücke ein 14er-Tram sein. Genau um 4.21 Uhr ist Abfahrt vom Barfi in Fahrtrichtung Bankverein. Die Mitarbeiter der BVB, der Firma Bertschmann und der Verkehrswachen hätten einen grossen Einsatz geleistet, sagt BVB-Sprecher Benjamin Schmid. 

Der Strassenzustand war vor dem Bau tatsächlich nicht gerade der Beste.

Und: «Ein grosses Dankeschön möchte die BVB insbesondere den direktbetroffenen Gewerbetreibenden und Büros aussprechen, welche die Baustelle fast schon stoisch ertragen haben», sagt Schmid. Auch der Anliefer- und Taxiverkehr sei weitgehend problemlos verlaufen, «die immer wieder wechselnden Verkehrsführungen um die Baustelle herum wurden ohne Murren akzeptiert». Fussgänger und Velofahrende hätten allerdings etwas mehr Mühe damit bekundet. 

Beginn der Arbeiten Anfang September: All das musste weg.

Die Begleitmassnahmen hätten sich zudem gelohnt. Nachtbusse sowie weitere Fahrdienste wie der «Hopp on – Hopp off»-Bus hätten sich sehr flexibel gezeigt. Voll des Dankes sind die BVB auch für die Fahrgäste. Dabei zeigte sich auch: Die BVB habe auch diverse Rückmeldungen von Fahrgästen erhalten, die sich insbesondere die neuen, temporären Direktverbindungen zum Bahnhof SBB auch für die Zeit nach der Baustelle am Steinenberg wünschen würden.

Luftaufnahme der Steinenberg-Baustelle, die vergangene Woche noch in vollem Gang war.

Den von den BVB eingerichteten Barfi-Bus – die wohl kürzeste Buslinie der Welt – fand ebenfalls Anklang. Der Bus habe sich insbesondere bei gehbehinderten Menschen und jenen mit einer anderen Mobilitätsbehinderung bewährt. «Bei durchgehend schlechtem Wetter wäre der Barfi-Bus wahrscheinlich noch stärker genutzt worden», sagt Schmid.

Was soll man da noch sagen: Der Barfi-Bus war nicht nur praktisch, sondern auch erfolgreich unterwegs.

Ob jetzt aber wirklich Schluss ist mit heiklen Baustellen in der Innenstadt? Da halten sich die BVB noch bedeckt: «Der Zeitplan der Gleiserneuerungsarbeiten der BVB ist eng mit den geplanten Bauarbeiten des Kantons und IWB abgesprochen», sagt Mediensprecher Schmid. «Über das grobe Programm des nächsten Jahres werden wir gemeinsam mit diesen Stellen spätestens Anfang Jahr informieren, aktuell laufen diesbezüglich die Feinabstimmungen.»

Ob es bald wieder zu einer Baustelle in der Innenstadt kommt? Das vermag noch keiner der Verantwortlichen so genau zu sagen.

Dabei verweisen die BVB stets auf den schlechten Zustand der Gleise. Die Erneuerungen seien aber «absolut notwendig», heisst es: Sie dienen der Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden. Den Ärger von Gewerbe und Gastro mildert das wenig; die Betriebe der Innenstadt ächzen mittlerweile nicht nur, sie äussern sich auch lautstark. Die Rufe sind zumindest in der Kommunikation angekommen: «Uns ist bewusst, dass die Kommunikation ein zentral wichtiger Punkt ist im Vorfeld, aber auch während solchen Arbeiten», so Schmid. «Die BVB und insbesondere die Projektleitung hat diesbezüglich sehr viele Anstrengungen unternommen, was ein Grossteil der Betroffenen zu schätzen wusste. Es ist uns aber auch bewusst, dass wir auch hier noch Luft nach oben haben.»

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