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Energieplanung Reinach: Strategie für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung

Mit ihrer kommunalen Energiestrategie hat Reinach 2013 die strategische Neuausrichtung ihrer Energiepolitik eingeleitet. Die Gemeinde hat sich dafür ausgesprochen, das Potenzial für lokal erzeugte erneuerbare Energie zu nutzen. Gleichzeitig soll die Abhängigkeit von fossiler Energie und der Austoss von klimawirksamen Gasen auf dem ganzen Gemeindegebiet reduziert werden. Jetzt liegt mit der „Energieplanung Reinach“ ein Strategiepapier dafür vor.

Mit der nun zur Mitwirkung vorliegenden „Energieplanung“ liegt eine Gesamtsicht über die quartierspezifischen Voraussetzungen für den Einsatz von erneuerbarer Energien und Abwärme für die Beheizung von Liegenschaften oder zur Bereitstellung von gewerblicher Kälte vor. Sie dokumentiert, welche Energieträger zur Gewinnung von erneuerbarer Wärme wo in Reinach zur Verfügung stehen. Sie zeigt die bestehenden Nahwärmenetze und deren Erweiterungsmöglichkeiten auf. Konkret: Wo sind neue Wärmeverbunde zweckmässig und wo könnte ein Versorgungsnetz mit gewerblicher Kälte (z.B. zur Kühlung) effizient betrieben werden? Die „Energieplanung“ gibt aber auch EigentümerInnen von Liegenschaften Hinweise zur Nutzung der lokal vorhandenen heimischen Energie anstelle einer Öl- oder Gasheizung.

Die Energieplanung soll ein wichtiger Baustein zur Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit der künftigen Wärmeversorgung sein und gewährleisten, dass eine zukunftsfähige Wärmeversorgung auch wirtschaftlich nachhaltig betrieben werden kann. So soll beispielsweise auch Abwärme von Betrieben mit Wärmeverbunden sinnvoll genutzt werden können.

Alte Häuser brauchen deutlich mehr Energie zum Heizen

Die Bestandesaufnahme durch die beauftragte Unternehmung Planar AG zeigt, dass rund 70% der Häuser in Reinach vor 1980 gebaut wurden und ein Mehrfaches an Energie verbrauchen als es dem heutigen Standard entspricht. In Reinach entfällt heute deshalb rund die Hälfte des Energieverbrauchs auf die Erzeugung von Wärme. Neun von zehn Heizungen werden mit Öl oder Gas betrieben. Erst jede 10. Heizanlage nutzt Umweltwärme (Erdsonden, Umgebungsluft), Holz oder Solarenergie. In ihrer Wirkungsabschätzung zeigt die Energieplanung auf, dass bis 2030 eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger auf 35 Prozent gut möglich ist und damit die Wärmeversorgung einen bedeutenden Beitrag für die nachhaltige CO2-arme Energiezukunft leisten kann.

Öffentliche Infoveranstaltung und Start Mitwirkung

Die Energieplanung ist unter Federführung der Unternehmung Planar AG und gemeinsam mit den Energieversorgern EBM und IWB sowie der kantonalen Fachstelle Energie erarbeitet worden. Zum Auftakt der Mitwirkung lädt die Gemeinde Reinach dazu ein, sich über die Energieplanung zu informieren und neuste Erkentnisse aus der Praxis am Beispiel der Energieversorgung Erlenmatt Basel kennen zu lernen.

Wann: Donnerstag, 31. Mai 2018, 18 Uhr
Wo: Gemeindesaal, Hauptstrasse 10, Reinach

Nach den Kurzreferaten stehen Mitarbeitende der Gemeinde für Anliegen und Fragen am Infostand zur Verfügung. Am Apéro haben die Teilnehmenden zudem die Gelegenheit, sich im Gespräch mit Mitarbeitenden der anwesenden Energieversorger auszutauschen. Eine Anmeldung ist erwünscht unter www.reinach-bl.ch, Stichwort „Energieplanung“.

Vom 1. Juni bis 14. Juli 2018 liegt der Entwurf der Energieplanung im Gemeindehaus öffentlich auf und kann während der Öffnungszeiten vor dem Büro 209 im zweiten Obergeschoss oder unter www.reinach-bl.ch eingesehen werden. Einwände und Vorschläge zum Entwurf können dem Gemeinderat bis zum 14. Juli 2018 schriftlich eingereicht werden.