• Binci Heeb ©Zoo Basel
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Erfolg für den Basler Zolli: Orys ist das 35. Panzernashorn-Baby

Grosse Freude im Zolli, wo man sich über einen weiteren Zuchterfolg freuen darf. In der Nacht von Samstag (7. Januar) erblickte um 23.40 Uhr klein Orys das Licht der Welt. Die problemlose Geburt dauerte nur 13 Minuten. Es ist das vierte Kalb der 14-jährigen Mutter Quetta.

«Normalerweise liegen Nashörner bei der Geburt, Quetta hat es vorgezogen im Stehen zu gebären», sagt Cheftierpfleger Roland Schweizer, der die Geburt mitverfolgt hat. Es kam in der Fruchtblase zur Welt, welche während des Falls zerbarst. Orys hätte der Sturz nicht geschadet. Im Gegenteil: am Boden angekommen, fing er gleich zu atmen an. Mit 492 Tagen war die Tragezeit überdurchschnittlich lang. Zwei Tage vor der Geburt wurde Quetta unruhig und lief viel herum. Erst in der Nacht von der Geburt bliebt sie in einer Ecke des Stalls, wo sie sich abwechselnd hinlegte und wieder aufstand.

Orys stand nach 60 Minuten noch etwas wackelig auf den Beinen und versuchte erste Schritte zu wagen. Nach einer längeren Suche von etwa vier Stunden fand er die Zitze und seither trinkt er regelmässig. In der Regel nehmen Nashornbabys täglich etwa 2 Kilo zu. Kaum zu glauben, dass der Kleine bereits 68 Kilo wiegt. Im Vergleich zu Mutter Quetta, die stattliche 1'940 Kilogramm auf die Waage legt, ist das natürlich wenig und es wird noch fast vier Jahre dauern, bis Orys seine Mutter in Grösse und Gewicht eingeholt hat. «Speziell bei Panzernashörnern ist, dass die Mutter dem Jungen hinterherläuft und nicht umgekehrt» so Roland Schweizer.

Die Zitze gefunden - Prost Orys! ©Zoo Basel

Da 2017 alle im Zolli geborenen Jungtiere auf einen Namen beginnend mit dem Buchstaben «O» benannt werden, heisst der jüngste Panzernashornnachwuchs «Orys» in Anlehnung an den indischen Bundesstaat Orissa, der seit 2011 Odisha heisst. Ein indischer Name deswegen, weil Quetta aus Indien stammt. Orys verfügte bereits bei der Geburt über die für Panzernashörner üblichen Panzerplatten, erzählt Kuratorin Friederike von Houwald. Diese seien zwar noch nicht so hart, wie bei den ausgewachsenen Tieren. Ihre Aufgabe sei der Schutz vor Bissen, verfügen Nashörner doch über sehr starke Zähne im Unterkiefer, welche unter anderem auch beim Liebesspiel, gerne zur Anwendung kämen.

Der Basler Zolli darf stolz sein auf seinen Zuchterfolg. Nicht nur, dass Basel schweizweit der einzige Zoo ist, der überhaupt Nashörner hält, hier wird seit 1956 erfolgreich gezüchtet und das europäische und internationale Zuchtbuch geführt. In Nepal und Indien gibt es noch circa 3'400 bis 3'500 Panzernashörner in freier Natur. In Europa sind es zusammen mit Orys deren 71. In etwa zwei Jahren soll Orys dann in einen anderen Zoo kommen.

Heute können Besucherinnen und Besucher das Nashornbaby Orys zum ersten Mal zwischen 14 und 16 Uhr besuchen. Ab morgen dann jeweils von 8 – 12 und 14 – 17 Uhr.

Sommer- und Winterpulli für Zwergzebus und Lamas

Zwergzebu Nanbar ©Zoo Basel

Auch im Kinderzolli gab es Nachwuchs. Am 15. Dezember war die Geburt eines Zwergzebu-Stierkalbs und auch bei den Lamas gab es am 2. November gleich Babys im Doppelpack. Während dem die Zwergzebus in ihrem Sommerpulli Schnee und Kälte wenig gewohnt sind und tagsüber nur kurze Zeit im Freien sind, macht den Lamas in ihren Winterpullis die Witterung wenig aus.

Lama-Jungtiere Nabo und Novio. ©Zoo Basel

Ab Donnerstag finden die aus Gründen der Vogelgrippeprävention ausgesetzten die beliebten Pinguinspaziergänge wieder statt.