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  • Rebecca Cairoli

Frisch von gestern: Die Bilanz der Basler Äss-Bar

Die weltweiten natürlichen Ressourcen, die der Menschheit pro Jahr zur Verfügung stehen, wurden gemäss NZZ am vergangenen Mittwoch für das Jahr 2018 aufgebraucht – so früh wie nie zuvor. In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen wird der sorgsame Umgang mit hochwertigen Lebensmitteln immer wichtiger.

     

Genau dieser Devise folgt die ÄSS-Bar. Seit Mai 2017 befindet sich das kleine Lokal in der Nähe des Spalentors. Das Spezielle an dem Geschäft, es verkauft Backwaren vom Vortag. Dadurch wird sie einer geschlossenen Wertschöpfungskette gerecht, die sich zumindest einen kleinen Schritt von der Wegwerfgesellschaft weg- und zur ökologischen Rückbesinnung hinbewegt.

Regionale Kooperation

In Zusammenarbeit mit den regionalen Bäckereiunternehmen Sutter Begg, Holzofenbäckerei Bio-Andreas, Schneider Bäckerei Konditorei und Pasticceria Da Grazielle verkauft die ortsansässige ÄSS-Bar Backwaren und Patisserien «von gestern» zu einem vergünstigten Preis. Für die Bäckereien sei die Kooperation auch von Vorteil, so Rika Schneider, operative Geschäftsführerin der ÄSS-Bar, da durch das Nachhaltigkeitskonzept auch die Partnerbäckereien in ein positives Licht gerückt werden. Für die Zusammenarbeit müssen die Bäckereien ihre Produkte lediglich kühlstellen, abgeholt und verkauft werden sie vom ÄSS-Bar-Team.

Positives erstes Jahr

Gegenüber barfi.ch zieht Schneider eine sehr positive Bilanz nach einem Jahr. «Von Tag 1 an lief der Standort Basel sehr gut». Das Unternehmen schafft es, selbsttragend zu sein. Profit soll nicht gemacht werden. Schneider führt den Erfolg auf die Devise des Unternehmens zurück, welche bei jedermann gut ankomme: «Von der elegant gekleidete älteren Dame über Studenten, Professoren, Handwerker oder Männer in Anzügen - Die ÄSS-Bar habt keine spezielle Zielgruppe.» Besonderen Wert wird auf eine gute Transport- und Lagerungslogistik gelegt, wodurch die einwandfreie Qualität der Produkte gewährleistet wird. 

Keine weiteren Standorte geplant

Trotz der guten Bilanz seien bis jetzt keine weiteren Standorte in der Stadt geplant, da eine Filiale auf jeweils zahlreiche Bäckerei-Partner angewiesen sei, um ein ausreichendes Warenangebot zu garantieren. Die Zusammenarbeit mit den 16 Filialen der existierenden ÄSS-Bar reiche zurzeit gerade aus. Weitere Partner seien jederzeit willkommen. Ausserdem sei der Standort beim Spalentor noch ausbaufähig. «Das Lager ist gross. Wir sind noch lange nicht am Limit.»

Das tägliche Angebot variiert sehr. An einem Tag bleibt Gebäck übrig, am nächsten gibt es zu wenig Ware. «Nicht verkaufte Backwaren und Patisserien werden an Biogaslanlagen abgegeben», so Rika Schneider. Dem Unternehmen ist wichtig, dass die Restware auf einem nachhaltigen Weg entsorgt wird.

© barfi.ch: Das verführerische Angebot der ÄSS-Bar