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  • Binci Heeb
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Ganz Basel ist verschnupft: Liegt’s am Vitamin-, Mineralstoffmangel oder bloss der kalten Nase?

Sind Sie oft abgespannt und lustlos, kommen morgens nur schlecht aus dem Bett und erkälten sich leicht, dann leiden Sie möglicherweise an einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel?

Wo man derzeit in unserer Stadt hinkommt, wird genossen, gehustet und geschnupft. Selbst Sie hat es erwischt. Die Grippe? Das Bundesamt für Gesundheit sagt nein. Vielleicht schlafen Sie nur schlecht, essen zu wenig Gemüse und Früchte. Falls Sie rauchen, oder zu denen gehören, die täglich gerne etwas über den Durst trinken, sich einseitig ernähren oder gar schwanger sind, gehören Sie zur Gruppe der Menschen, die möglicherweise chronisch an Vitalstoffmangel leiden. Unzählige Anbieter geben vor deshalb ihre Vitalstoffwerte messen zu wollen, bieten Tests an, welche eine Unterversorgung aufzeigen können. Doch Vorsicht: dieses «wollen» hat meist einen ganz anderen Grund als vorgegeben.   

Hände weg von kostenlosen Tests im Netz und anderswo

Kostenlose Tests sind eine tolle Sache. Seltsam nur, dass sie immer einen Mangel feststellen. Und die Lösung. Vitamine oder Mineralstoffe, für teures Geld versteht sich, werden dann empfohlen. Das passende Produkt gleich mit. Also Hände weg. Der einzige Weg, um Vitalstoffe zu messen, ist die Blutuntersuchung. Nur dort lassen sich die Werte genau bestimmen und nachweisen. Eine Blutentnahme beim Hausarzt oder der Gynäkologin kann auf zu tiefe Eisen, Selen- oder Zinkwerte hinweisen. Auch auf einen Mangel an den Vitaminen E (Schutzstoff gegen freie Radikale), C (je nach Leseart wichtig für die Abwehr) und D (wirkt sich positiv auf die Stimmung aus).

Weshalb ist mein Kollege ständig erkältet und ich nicht?

Wer kennt sie nicht, die Kollegen, die pünktlich mit den ersten kalten Temperaturen zu niesen und husten beginnen. Regelmässig in der Herbst- und Winterzeit melden sie sich ein, zwei oder gar drei Mal mit einer Erkältung krank. Man fragt sich, warum erwischt es immer sie und nicht mich? Liegt es an meinem besseren Immunsystem und Lebenswandel? Die Gründe sind so unterschiedlich, wie wir Individuen selber. Fest steht nur: Jüngere Menschen trifft es häufiger als Ältere. Sicher ist auch, dass sich leichter erkältet, wer öfter in grosse Menschenansammlungen anzutreffen ist.

Lieber küssen als Hände schütteln

Das Händeschütteln gehört zu einem der ungesündesten Rituale überhaupt, erst recht in der Erkältungszeit. Die Erreger bleiben an den Finger kleben und kommen sie dann mit den Schleimhäuten in Berührung, ist es bereits passiert, die Erkältung nicht mehr abzuwenden. Ein Irrglaube hingegen ist, dass Viren auch auf metallenen Türgriffen, Treppengeländern und Wasserhähnen lauern. Wie Professor Andreas Widmer vom Unispital Basel im Interview mit barfi.ch sagte: «Was die metallenen Türklinken anbelangt, kann ich Sie beruhigen. Man hat Geldmünzen untersucht und beobachtet, dass diese praktisch steril sind, obwohl sie durch viele Hände gehen. Das hängt damit zusammen, dass bei Münzen, wie auch bei metallenen Handläufen – zum Beispiel im Tram -, oder Türfallen toxische Prozesse ablaufen, welche die Bakterien töten. Anders verhält es sich bei Plastikgriffen. Da sollte man vorsichtig sein.»

Wenig Interesse an diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen zeigt die Industrie. Sie versilbert lieber Pillen, Säfte und Pülverchen gegen Erkältung. Alle Jahre wieder blüht ihr Geschäft, vor allem in der kalten Jahreszeit. Dann werden Vitamin C, Codein, Zink, Schmerzmittel und Fiebersenker zu Hauf verkauft.

Die Nase nicht vergessen

Auf die Frage, ob man von kühlen Temperaturen eine Erkältung bekommen kann, ist die Antwort: ja. Die Kälte ist eine Belastung für den Kreislauf, schwächt das Immunsystem und begünstigt somit diese Seuche. Bewiesen ist, je kälter die Nase, desto schneller vermehren sich dort Erkältungsviren. Die Zellen in der Nase können sich bei kühlen Temperaturen schlechter gegen Rhinoviren verteidigen. Meist sind genau diese jedoch schuld an der Erkältung. Mehr als hundert solche unterschiedlichen Erreger gibt es. Deshalb raten Forscher auch dazu, die Nase besser einzupacken. Wie immer Sie das anstellen wollen.

Unterschied zwischen Erkältung und Grippe

Im Gegensatz zu den Rhinoviren, die ursächlich für eine Erkältung sind, handelt es sich bei der Grippe um Influenzaviren. Sie ändern laufend ihre Struktur und entziehen sich so unserem körpereigenen Abwehrsystem. Deshalb können wir auch keine Immunität aufbauen. Die Grippe beginnt im Gegensatz zur Erkältung sehr plötzlich mit ausgeprägtem Krankheitsgefühl und hohem Fieber. Typisch sind starke Gliederschmerzen, heftige Entkräftung und von Beginn an ein schmerzhafter, trockener Husten. Fiese Grippen dauern meist doppelt so lange wie eine Erkältung.

So tröstlich es auch ist, dass man statistisch gesehen im Alter weniger oft an Erkältung erkrankt, so wenig hilft dies dem, der mit Fieber im Bett liegt und bibbert. Gute Besserung. Und wenn es langweilig wird: dagegen hilft barfi.ch. Rund um die Uhr das ganze Jahr, unabhängig von der Jahreszeit.

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Die Grippeimpfung bietet den wirkungsvollsten und günstigsten Schutz vor der saisonalen Grippe. 

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