Das Wichtigste zur Basler Weihnacht in Kürze:
- 185 Stände erwarten die Besucher ab Donnerstag, 24. November, auf dem Barfüsserplatz und dem Münsterplatz.
- Late-Night-Shopping zum Start und zwei verkaufsoffene Sonntage im Dezember.
- Es gibt neue Verpflegungsstände, zum Beispiel Güggeli auf dem Münsterplatz.
- Rund 900'000 Besucher erwartet der Verein Basler Weihnacht während den kommenden rund vier Wochen.
Irgendwann soll Basel mal in der Liga von Nürnberg und Konsorten spielen. Irgendwann, denn das Basler Standortmarketing will den hiesigen Weihnachtsmarkt immer noch ganz gross rausbringen. Dafür gibts wieder eine üppige Werbekampagne mit nationalen Fernseh- und regionalen Radiospots, Flyern und Plakaten im Ausmass von ganzen Christbaumwäldern, Publireportagen und so weiter und so fort. Sabine Horvath, höchste Marketingfachfrau des ganzen Kantons, sagte am Mittwoch vor den Medien denn auch mit Stolz: Rund 900'000 Besucher erwarten die Organisatoren des Vereins Basler Weihnacht. Schweizweit sei Basel ja schon die beste Weihnachtsstadt.
Morgen Donnerstagabend drückt Regierungspräsident Guy Morin nach obligater Rede auf den Knopf, der die Weihnachtsbeleuchtung anwirft, dann singt ein Chor und dann gibts auch gleich das vorweihnachtliche Late-Night-Shopping in der Innenstadt für die ganze Familie. Die Kinder können sich im Zirkus vergnügen, die Eltern mit ausreichend Alkohol an Apéros und Glühweinständen und fröhlich angeheitert soll dann schon der erste Rubel rollen.
Der letzte Schliff: Aufbauarbeiten auf dem Münsterplatz.
Die ganz grossen Neuerungen gibts nicht. Wie auch, bei einem Budget von gesamthaft 200'000 Franken, das der Verein jährlich aus dem kantonalen Lotteriefonds erhält und das für Weihnachtsschmuck, Organisation und Marketing ausreichen muss. Auf dem Barfüsserplatz und auf dem Münsterplatz halten 2016 ganze 185 Stände ihre Weihnachtswaren feil, dazu gibts ausreichend Essen und auf dem Münsterplatz neu auch Güggeli und Flammenkuchen. Und natürlich Glühwein.
Ein Adventsspass auch in der Rheingasse
Überhaupt: «Ein Glühwein, swei Glühweih, rei Lühwei, hie Hühei. Flünei. Snlwln...» Für die Durstigen, die Flirtenden, die Feiernden gibts dieses Jahr noch mehr von der heissen Ware. Das Motel One am Barfüsserplatz baut nämlich gleich einen ganzen Glühweinwald auf und Gewerbedirektor und Weihnachtspräsident Gabriel Barell freut sich: «Es ist ungewöhnlich, dass eine internationale Kette bei unserem Basler Weihnachtsmarkt so unkompliziert mitmacht und das ist toll.»
Toll ist natürlich auch, dass der Verein Basler Weihnacht die «Adväntsgass im Glaibasel» mit einem «kleinen Obolus» unterstützt. Die Aktion der IG Rheingasse gibt es seit vergangenem Jahr. Sie weitet den feuchtfröhlichen Tannenbaumperimeter auf jenseits der Mittleren Brücke aus, ist aber ein selbstständiger Event. Die Basler Weihnacht freue sich allerdings über jeden Strassenzug und alle Unternehmen, die sich am Verein und seinen Aktionen beteiligen, sagt Gabriel Barell.
Die Stände jedenfalls stehen schon im Rohbau und erhalten gerade ihren Feinschliff. Viel Zeit blieb nicht, sagt Daniel Arni, Leiter Messen und Märkte des Kantons: Die Herbstmesse fand dieses Jahr später statt als gewohnt und reduzierte die Aufbauzeit auf eine Woche. «Aber alles klappt», freut sich Arni und führt als Beweis an, dass die Basler Weihnacht in ganz kurzer Zeit ganz schön fit auf den Beinen sei.
Millionenumsätze dank Basler Weihnacht
Das Geschäft des 39. Basler Weihnachtsmarkts soll sich aber wie in den vergangenen Jahren lohnen. Laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz besuchten 2006 600'000 Menschen die Basler Weihnacht, dabei wurden allein am Weihnachtsmarkt rund 16 Millionen Franken umgesetzt, die Gastro- und Ladenbetriebe setzten weitere 25 Millionen Franken um. Für 2015 rechnete der Verein hoch, dass 900'000 Besucher anwesend waren, 30 Millionen am Weihnachtsmarkt umgesetzt wurden und 37 Millionen in Beizen und Geschäften. Und die Zahl der Logiernächte in den Hotels und Unterkünften lag 2015 bei 85'234, dieser Wert liege sagenhafte 10,6 Prozent über dem Dezembermittel der vergangenen zehn Jahre.
Die Tanne steht, der Schmuck ist dran: Es weihnächtelet schon sehr.
Anhaltend sei der Trend, sagte Stadtvermarkterin Horvath am Mittwoch. Und garnierte das Ganze mit weiteren Zahlen: 2,2 Mal seien die Besucher auf dem Weihnachtsmarkt und pro Besuch würden 67 Franken ausgegeben. Das sagten die Besucher an einer repräsentativen Befragung vor zwei Jahren. 66 Prozent der Besucher stammen aus Basel-Stadt und Baselland, 21 Prozent aus der übrigen Schweiz und 13 Prozent aus dem Ausland.
Eine heitere Sache also, die einem Basel da zur Weihnachtszeit beschert. Und eine ziemlich helle, die den Baslern und den Besuchern die dunkle Jahreszeit versüssen soll. Die Marktstände öffnen nämlich täglich um 11 Uhr und schliessen um 20.30 Uhr, ausser am 23. Dezember, dann ist definitiv um 20 Uhr Schluss. Dazu laufen in den Museen Weihnachtsausstellungen, das Theater Basel macht einen Adventskalender, die Wiener Sängerknaben trällern kommende Woche und das Tatarstan Symphony Orchestra stattet am 8. Dezember dem Musical Theater einen Besuch ab. Da bleibt nur noch eins: Das Ersparte zusammenkratzen, das Portemonnaie füllen und ab in den heiteren Basler Adventsstress.
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Basler Weihnacht von Donnerstag, 24. November, bis Freitag, 23. Dezember 2016. Der Weihnachtsmarkt hat von 11 bis 20.30 Uhr geöffnet (Ausnahme: 23. Dezember bis 20 Uhr). Late-Night-Shopping: Donnerstag, 24. November, bis 22 Uhr. Verkaufsoffene Sonntage: 11. Dezember und 18. Dezember, jeweils 13 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter www.baslerweihnacht.ch und www.facebook.com/baslerweihnacht.
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