Foto: Nathan Leuenberger
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Gegen 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft stossen im Pantheon auf das neue Jahr an

Bereits zum 15. Mal haben die Wirtschaftskammer Baselland und die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) am Donnerstagabend, 5. Januar 2017, an ihrem gemeinsamen Neujahrsapéro gegen 500 Gäste begrüsst.

Im Pantheon in Muttenz trat erstmals auch John Häfelfinger, Nachfolger von Dr. Beat Oberlin an der Spitze der BLKB, auf. Das Thema Nachfolgeregelung stand im Zentrum des Neujahrsapéros 2017 der Wirtschaftskammer Baselland und der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) am Donnerstagabend im Pantheon in Muttenz.

Kein Wunder, denn Dr. Beat Oberlin bestritt seinen letzten grossen Auftritt an diesem Traditionsanlass zum Jahresbeginn. Der ehemalige Präsident der Geschäftsleitung der BLKB, verabschiedete sich nach zwölf Jahren an der operativen Spitze der BLKB und zog in seinem Referat eine positive Schlussbilanz: «Ich konnte mit den Führungsteams eine nachhaltige Bank entwickeln, die zufriedene Mitarbeitende und Kunden sowie Spass an Erneuerung und Innovation hat und eine gute Reputation als oberstes Gut betrachtet. Ich freue mich, wenn ich nun in anderer Funktion zum Gedeihen der Region beitragen kann», sagte Oberlin.

John Häfelfinger, Präsident der Geschäftsleitung der BLKB, hat seine Funktion per 1. Januar 2017 übernommen und freut sich auf seine neuen Aufgaben, wie er in seinem Referat ausführte: «Ich glaube an unsere Region, an die regionale Wirtschaft und auch an die Wichtigkeit des Bankings. Gerade die BLKB kann mit ihrer sehr guten Kapitalstruktur, ihrem tiefen Risikoprofil und den dadurch resultierenden tiefen Kapitalkosten ein Katalysator für KMU sein», machte Häfelfinger deutlich.

Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer Baselland, wies in seinem Referat darauf hin, dass der BLKB eine gute Nachfolgeregelung gelungen sei und gab zu bedenken, dass dies in den kommenden Jahren eine der grossen Herausforderungen für viele KMU darstelle. Eine Studie von Bisnode D&B zeige, dass in der Schweiz aktuell mehr als 70'000 KMU vor einer offenen Nachfolgeregelung stehen. «Dies entspricht einem Anteil vom 13,7 Prozent der KMU. Das heisst: In den nächsten 5 Jahren sind schweizweit rund 320‘000 Arbeitsplätze von der Nachfolge betroffen», so Schneider. Da erfahrungsgemäss rund 30 Prozent der Betriebe nicht an einen Nachfolger übertragen werden könnten, bestehe die Gefahr, dass voraussichtlich rund 95‘000 Stellen verloren gehen.

Für die Unternehmer sei es nicht immer leicht, Nachfolger zu finden, sagte der Wirtschaftskammerpräsident. «Es braucht viel Zeit und überdurchschnittliches Engagement, wenn jemand einen Betrieb übernimmt und die Unternehmung auch langfristig mit Erfolg führen will», so Schneider. Umso erfreulicher sei, was er in seiner Heimatgemeinde Pratteln beobachte: «Sehr viele von unseren Vätern gegründete Unternehmungen werden schon heute – oder in naher Zukunft – in der dritten Generation weitergeführt. Das ist nicht nur ein Lichtblick, sondern auch eine grosse Freude.» Es bestärke ihn darin, auch die Zukunft positiv zu beurteilen. Erschreckend sei allerdings, welche KMU-schädlichen Strömungen heute teilweise auf politischer Ebene festzustellen seien. Das könnte die Nachfolgegeneration nicht nur motivieren, das Risiko einer eigenen Unternehmung auf sich zu nehmen, mahnte Schneider.

Auch Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser betonte die Wichtigkeit guter Rahmenbedingungen für die Nachfolgegeneration. Zu diesen Rahmenbedingungen gehöre unter anderem Planungssicherheit in einem steuerlichen Umfeld, welches auch international anerkannt sei. Aus diesem Grund sei ein Ja zur Unternehmenssteuerreform III (USR III) essentiell für den Wirtschaftsstandort Schweiz. «Damit kann der Bund den Kantonen
einen Werkzeugkoffer in die Hand geben, der ihnen erlaubt, die Steuersituation so anzupassen, dass sie auch den OECD-Richtlinien entspricht», sagte Buser. Die Baselbieter Regierung habe skizziert, in welche Richtung sie bei der Umsetzung der USR III gehen wolle und mit den Gemeinden den entsprechenden Austausch gesucht. «Viele Gemeindepräsidenten unterstützen die USR III entsprechend auch in der aktuellen nationalen Kampagne», sagte Buser. Sie hätten erkannt, dass es sich bei einem allfälligen Steuerausfall auf Gemeindeebene höchstens um einen kleinen Einbruch handeln werde, der aber innert kurzer Zeit dank der Verbesserung der Rahmenbedingungen mehr als kompensiert wird. «Das lehrt uns auch die Erfahrung mit den vergangenen Unternehmenssteuerreformen», so Buser.

Am traditionellen Neujahrsapéro der Wirtschaftskammer Baselland fanden sich rund 500 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Zum fünften Mal hat der Anlass im Pantheon in Muttenz stattgefunden. Im Vorfeld der traditionellen Begrüssung durch zwei Kaminfeger hatte die Januarsitzung des Wirtschaftsrats stattgefunden.