• Nathan Leuenberger
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Geoviewer: Das Basler Google Maps wird modern

Diesen Sommer lancierte das Basler Bau- und Verkehrsdepartement einen neuen Online-Stadtplan. Aber braucht es diesen heute, in Zeiten von Google Maps, überhaupt noch?

 

Man mag es sich fast nicht vorstellen: Als das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt (BVD) 1999 die ersten Stadtpläne online stellte, existierte Google Maps wohl noch nicht mal in den Köpfen der Kalifornier. Wer online eine Karte von Basel einsehen wollte, kam nicht um das Angebot des Kantons. Schon damals, als das Internet noch in Kinderschuhen steckte, verzeichnete das BVD jährlich 500'000 Aufrufe der Online-Karte. Seither hat sich einiges verändert, das Angebot der Stadt hat sich in den letzten 20 Jahren stark vergrössert. 

Wie sah Basel um 1870 aus? Wie sicher ist der Schulweg für meine Kinder? Zu insgesamt 110 Themen sind angepasste Karten beim neuen «MapBS» aufrufbar. Wollen Sie zum Beispiel alle Bäume der Stadt auf einer Karte sehen, voilà:

 


 

«Mit der neuen online MapBS haben wir einen grossen Meilenstein erreicht», sagt Adrian Moser, Abteilungsleiter Geoinformation des Grundbuch- und Vermessungsamts Basel-Stadt. Analog dazu existiert eine App, die den Zugriff auf mobilen Geräten ebenfalls möglich macht – erhältlich als «Basel Stadtplan» auf Android und iOS.

In der rasanten Entwicklung des Webs, hat der Basler Stadtplan seine Existenzberechtigung gefunden. Ein simpler Stadtplan, nur mit Wegbeschreibungen, wäre heute überflüssig. Mit einfach abrufbaren Informationen zu unterschiedlichsten Themen wird «MapBS» zu einem nützlichen Werkzeug.

Versuchsballon 3D-Viewer

Trotzdem will man es sich beim BVD nicht nehmen lassen, sich ebenfalls an neuesten Technologien zu versuchen. Vor kurzer Zeit wurde der «3D-Viewer Basel-Stadt» in einer Beta-Version veröffentlicht. In Sachen Darstellung kann dieser noch nicht ganz mit einem «Google Earth» mithalten, das sei auch nicht das Ziel: «3D-Viewer soll ein dreidimensionales Pendant zu MapBS werden.» In einer Livepräsentation wird zum Beispiel eine Funktion vorgeführt, mit welcher der Schattenwurf verschiedener Gebäude mittels einfachem Mausklick generiert wird.

«Zurzeit entwickeln wir eine Funktion, um Bauprojekte im 3D-Viewer zu visualisieren», erklärt Projektleiter Thomas Meuli. Diese befände sich jedoch noch in der Entwicklungsphase.

Eine erste Visualisierung von Volta Nord mit dem 3D-Viewer

Von Abteilungsleiter Adrian Moser wird nochmals betont, dass sich das Projekt noch in der Beta-Phase befindet. «Es gibt vieles was wir noch verbessern müssen. Es bestehen noch Fehler in der Gebäudevisualisierung.» Diese werden mittels Kombination von Flugbildern und 3D-Modellen erzeugt. «Wichtig wird künftig, dass wir immer aktuelle Bilder aus der Luft haben, denn zurzeit werden nur alle 2 bis 3 Jahre neue Luftbilder gemacht», so Moser.

Augmented Reality in Zukunft

Noch nicht einmal in der Beta-Version befindet sich ein neues Augmented Reality-App, das die Stadt zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW entwickelt. Diese soll im Herbst erscheinen und es möglich machen, einen einfachen Stadtplan via Handy in ein 3D-Modell zu verwandeln.

3D-Modelle via App auf eine normale Karte visualisiert. 

Vieles sei aus einer Spielerei entstanden, aus der wichtige Erfahrungen gesammelt würden. «Das Endziel ist es, mit einem Handy im Freien zu stehen kann und auf dem Handy via Augmented Reality direkt ein geplantes Bauprojekt vor sich zu sehen», so Grundbuch- und Vermessungsamt-Leiter Simon Rolli. «Ich hoffe in fünf Jahren wird das möglich sein.»

In Zeiten von Google Maps und unzähligen weiteren Kartenangeboten, sucht Basel-Stadt einen Standort für die Weiterentwicklung des Geoviewers. Mit den neuen Funktionen und Anwendungen scheint das gelungen. Was die Zukunft für den Basler Stadtplan bringen wird, ist noch ungewiss, aber sicherlich beeindruckend.

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