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Grund für tiefe Wasserstände im Baselbiet sind nicht die Abwasserableitungen

Die extrem tiefen Wasserstände in den Baselbieter Bächen und Flüssen, welche zur Ausfischung des Homburger Baches geführt haben, werden nicht durch die Ableitung von Abwässern in tieferliegende grössere Kläranlagen verursacht. Sie sind vielmehr auf die, in den letzten Jahren vermehrt ausgebliebenen Niederschläge zurückzuführen. 

Eine grosse Kläranlage reinigt das Abwasser deutlich stabiler dank besserer Überwachung durch mehr Fachpersonal und umfangreicherer Messtechnik. Deshalb wird der Anlagenverbund durch regelmässige Prüfung von Anlagenzusammenschlüssen im Zusammenhang mit grösseren Werterhaltungsprojekten laufend optimiert.

Diese Massnahmen führen zu einer spürbaren Verbesserung der Wasserqualität in den Bächen, und bieten damit einen nachhaltigen Schutz des Grundwassers respektive der Trinkwasserressourcen. Durch den Anschluss der lokalen ARAs an die regionalen Anlagen werden Betriebssicherheit und Reinigungsleistung erhöht sowie das künftige Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden berücksichtigt. Da die spezifischen Kosten pro angeschlossenen Einwohner signifikant geringer sind, können gleichzeitig die Gesamtkosten nachhaltig reduziert werden.

Kleine Kläranlagen reagieren empfindlicher auf Störstoffe

Gegen die Ableitung von Abwässern in regionale Anlagen wird aktuell eingewendet, diese Massnahme führe zum Austrocknen von Bächen im oberen Baselbiet. Dem ist entgegenzuhalten, dass in vielen Baselbieter Gemeinden wie z.B. Hersberg, Lampenberg oder Titterten das Trinkwasser gar nicht aus eigenen Wasservorkommen stammt. Das dort gereinigte Abwasser würde natürlicherweise gar nicht in die lokalen Bäche gelangen.

Systembedingt erreichen unbemannte Kleinkläranlagen bestenfalls vergleichbare Reinigungsleistungen wie grosse Anlagen. Gereinigtes Abwasser enthält jedoch noch immer viele Schadstoffe und führt ohne wesentliche Verdünnung durch Bachwasser zu einer ungenügenden Wasserqualität im Oberflächengewässer mit negativen Folgen auf die gesamte Lebensgemeinschaft. Hinzu kommt die Tatsache, dass kleine Kläranlagen empfindlich auf Zulaufschwankungen und geringste Mengen an Störstoffen reagieren und nicht selten komplett ausfallen können. Gelangt ungereinigtes Abwasser allenfalls zusammen mit den Störstoffen in die Bäche, kann dies zu einer groben Gefährdung der Umwelt führen.