Ansicht Museum. © MKB erscheinen
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  • mm Museum der Kulturen Basel / barfi
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Happy Birthday: Das Museum der Kulturen wird 125 Jahre alt

Gefeiert wird das ganze Jahr über. Jeden Monat bieten wir ein ganz besonderes Highlight.

«Happy Birthday» heisst das Motto der diesjährigen Museumsnacht im Museum der Kulturen Basel. Die Geburtstagsparty bildet den fulminanten Auftakt zum Jubiläumsjahr. Wir sind 125 Jahre alt. Für den passenden Trommelwirbel sorgt die Top Secret Drummelschuel. Der Nachwuchs des weltberühmten Basler Trommelcorps lässt die Schlegel im wunderschön beleuchteten Innenhof tanzen. 

Dass wir und alle Kulturen zu feiern verstehen – wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise –, zeigen unsere Kuratorinnen und Kuratoren an Kurzführungen durch alle Ausstellungen. Es geht dabei von Segnungen für Autos über die Initiation, bei der Männer und Frauen zu Ansehen kommen, bis zum Bierrausch. Selbst der Tod wird gefeiert: In Ghana gibt es eine ganz spezielle Sargkultur respektive -kunst. 

Wieder zum Leben erweckt werden die Forscher und Museumsmitbegründer Fritz und Paul Sarasin. Von einer Schauspieltruppe um Dan Wiener und Maria Thorgevsky. Als Wachsfiguren wurden die Sarasins 125 Jahre lang in Balangonong bestaunt. Nun kommen sie als Leihgabe nach Basel zurück und berichten über ihre Erfahrungen als Ausstellungsobjekte. 

Bevölkerung macht Ausstellung

Nach der Museumsnacht folgen elf weitere Highlights. Immer eines pro Monat. Sie zeigen, dass das Museum der Kulturen Basel nicht sich selber feiert, sondern mit seinen Besuchern und für seine Besucherinnen. Verschiedenste Kooperationspartner konnten gewonnen werden, ein nicht nur museales Programm auf die Beine zu stellen. 

Erklingen wird die Seidenstrasse dank Musikergrösse Daniel Schnyder. Das Sinfonieorchester Basel gibt dem Museum ein exklusives Geburtstagsständchen und der frischgebackene Doktor Andrew Bond lässt Kinderherzen höher schlagen. Entspannung pur verspricht der Buddha im Wellnessbereich. Gesünder Basel versetzt die Kultur in Bewegung und die Kinder-Ferien-Stadt lädt zum universalen Spielen ein. 

Gespannt sein darf man auf die Zukunftsvisionen der Studierenden der Universität Basel für das Museum und auf die Ausstellung «Das Geheimnis – Wer was wissen darf». Für seine Jubiläumausstellung hat sich das Museum der Kulturen Basel keine Partner gesucht, sondern zählt auf die Bevölkerung: Sie darf bestimmen, welche 125 Objekte ab September präsentiert werden. Ein Experiment für beide Seiten und ein Novum in der Museumswelt. 

Den Schlusspunkt des Jubiläumsjahres setzt die Stabsübergabe ans Münster, das 2019 seine Einweihung von vor 1000 Jahren feiert. Das Thema des Tages: übersetzen. Mit einem Boot setzt das Museum u.a. ins Kirchenschiff über und bekräftigt die nachbarschaftliche Verbundenheit. 

Die Geschichte des Museums

Die Ethnographische Kommission trat 1893 erstmals zusammen. Deshalb gilt dieses Jahr als Gründungsjahr des Museums.

Die Ursprünge des Museums gehen auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Im 1849 eröffneten Berri Bau «Museum der Stadt Basel» fand u.a. auch die bedeutende Mexiko-Sammlung von Lukas Vischer Platz. Damit besass Basel eine der ersten öffentlich zugänglichen ethnographischen Sammlungen Europas.

Während anfänglich Basler Grossbürger Objekte von ihren Reisen zurückbrachten, übernahmen mit der Professionalisierung des Faches Ethnologie zunehmend Wissenschaftler diese Aufgabe. Forscher wie Fritz und Paul Sarasin, Felix Speiser, Alfred Bühler und Paul Wirz trugen massgeblich zur Erweiterung der Sammlung bei. 

1892 beschloss die Basler Regierung, die ethnographische und die historisch-antiquarische Sammlung zu trennen und eine Kommission für die ethnographische Sammlung zu bilden. Die Kommission tagte im Jahr darauf zum ersten Mal – darum gilt das Jahr 1893 als Gründungsjahr des Museums. Aber erst 1918 erhielt die Sammlung für Völkerkunde den Titel «Museum für Völkerkunde». Fritz Sarasin war der erste Präsident der Sammlung respektive Direktor des Museums. 

1944 verlieh der Bundesrat der bereits 1904 gegründeten Abteilung Europa den Titel «Schweizerisches Museum für Volkskunde». Damit lautete die Bezeichnung des Museums fortan: «Museum für Völkerkunde und Schweizerisches Museum für Volkskunde». 1996 erhielt das Haus seinen heutigen Namen «Museum der Kulturen Basel». 

Einen Höhepunkt in der Museumsgeschichte bildete der Besuch des Dalai Lama im Mai 2001 zur Eröffnung der Ausstellung «Tibet. Buddhas, Götter, Heilige». Ein weiterer Meilenstein war die Neueröffnung im Jahr 2011 nach umfangreichen baulichen Erneuerungen: Damit gingen eine inhaltliche und gestalterische Neupositionierung, die Nutzung des grosszügigen Innenhofs und ein eigenständiger Eingang vom Münsterplatz einher.