Für die Tiere bedeutet der Herbst die Zeit des Schlemmens. «Affen erhalten normalerweise Gemüse, aber im Herbst gibt es als Dessert saisonale Früchte», sagt Adrian Baumeyer. Äpfel, Birnen und Zwetschgen läuten für die Orang-Utans und Schimpansen eine fröhliche Herbstzeit ein.

© Zoo Basel

Für die Affen im Basler Zolli sind Zwetschgen, Äpfel und Birnen das Dessert in der Herbstzeit.
Sauerkraut nicht nur für Zweibeiner
Während es für die Primaten das ganze Jahr als Grundnahrung Gemüse gibt, fehlt den laubfressenden Tieren, wie beispielsweise den Okapi, das Laub an den Bäumen. Doch auch für sie gibt es in der kalten Jahreszeit Leckerbissen. «Im Sommer nehmen wir Blätter und bereiten daraus eine Silage für die kühleren Monate vor», sagt Adrian Baumeyer. «Es ist eine Art Sauerkraut für die Tiere», erklärt er. Die Mischung passt somit perfekt in den Speiseplan der kalten Jahreszeit. Aber nicht nur das: Im Sommer frieren die Zoo-Mitarbeitenden ganze Äste für die laubfressenden Tiere ein. Diese werden ihnen dann als besondere Leckerbissen im Winter gereicht.

Im Sommer frieren Zoo-Mitarbeitende Laub ein - als Leckerbissen für die Tiere während den kalten Monaten.
Freude an kühleren Temperaturen
Die kühle Herbstluft gefällt den Zollitieren besonders. «Für die meisten unter ihnen sind die Temperaturen in dieser Jahreszeit am angenehmsten», sagt Adrian Baumeyer. Während den heissen Sommertagen liegen sie meist einfach herum, im Herbst hingegegen beginnt das aktive Leben, die Partyzeit im Zolli. «Sie geniessen die Kühle», so Adrian Baumeyer. «Beispielsweise die Affen erkunden ihre Umgebung intensiver, spielen untereinander und sind viel aktiver.»

Im Herbst werden die Tiere im Zoo wieder aktiver. (© Zoo Basel)
Für die Pinguine bedeute das Ende des Sommers auch, dass sie bald wieder Spaziergänge im Zolli machen dürfen. «Es ist aber keineswegs so, dass sie vor der Türe auf den Spaziergang warten», lacht der Kurator. «In ihrem starke gekühlten Haus bekommen sie den Wechsel der Jahreszeiten auch gar nicht richtig mit.»
Der erste Pinguin-Spaziergang im Basler Zolli
Tropische Zeitmessung
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Für viele unter uns ist das Verlassen des Bettes dann am Morgen etwas mühsamer, die Tage hören früher auf und nicht wie im Sommer, mit einem gemütlichen Ausklang am Rhein. Bei den Tieren im Zolli läuft dies anders. «Erstaunlich ist, dass die Tageslänge nicht entscheidet, wann für die Tiere Feierabend ist», so Baumeyer. Die Nacht beginnt für die meisten bereits wenn die Besucher den Zolli verlassen haben. Der Tag beginnt dann erst wieder, wenn am frühen Morgen die Pfleger das Futter bringen.

Die Löwen werden erst in der Nacht aktiv, auch in der Herbstzeit. (© Zoo Basel)
Einzelne Gattungen machen aber auch die Nacht zum Tag. Wie beispielsweise die Löwen. Tiere aus tropischen Gebieten erleben im Herbst mit der Tag- und Nachtgleiche ihre natürliche, heimatliche Zeit, da nahe am Äquator Tag und Nacht gleich lange dauern.
Während der Herbst manche Menschen melancholisch stimmt, fängt für die Tiere im Zolli die Party erst so richtig an. Auch ohne Glühwein und Zimtäpfel.
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