Bild: Keystone
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  • Jonas Egli
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Hoffentlich trocken und düster: Morgen startet der 40. Basler Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmarkt feiert Jubiläum. Morgen Donnerstag eröffnen über 180 Stände und unzählige Angebote mit einigen Neuerungen. Wieder mit dabei: Der Claraplatz, wo alles begann. Nur bei der Baumverteilung gab es Unstimmigkeiten.

Im Jubiläumsjahr will sich der Weihnachtsmarkt verstärkt auf die Innenstadt konzentrieren, da wo die Menschen tatsächlich sind. Eine Verlegung der Eröffnungsveranstaltung zurück an den Marktplatz, wie es lange war und oft gefordert wird, komme zwar nicht infrage, jedoch wird es vermehrt Anlässe am Ursprungsstandort geben.

Trotzdem wird auch die Kleinbasler Rheinseite nicht aussen vor bleiben, schliesslich war der erste Weihnachtsmarkt 1978 am Claraplatz. Neu gibt es dort mit der «Sennenhütte» ein kulinarisches Angebot und das sogar bis 21.30, also eine Stunde länger als anderswo. Auch die «Adväntsgass» wird ausgebaut.

Weihnachtsmarkt 2016. Bild: Keystone

Fast gleich viele Stände, trotz Baustelle

Trotz des Stadtkasino-Umbaus kann die Zahl der Stände mit 181 Ständen praktisch gehalten werden. Zwei davon sind bereits seit 40 Jahren dabei: Der Stand von Yves Born am Barfi ist seit 1978 ohne Unterbruch am Weihnachtsmarkt, jener von Werner Köpfer ebenso. Leider ist Köpfer letztes Jahr verstorben, seine Lebenspartnerin führt die Tradition aber nahtlos weiter. Andere sind seit 39 Jahren dabei und 5 sind dieses Jahr neu.

Im Gegenzug der Stadtcasino-Blockade wird die Theaterpassage mit Hilfe von Johann Wanner dieses Jahr speziell aufgewertet und die Weihnachtspyramide ist für einmal vor der Barfüsserkirche statt dahinter.

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Das Gewerbe hofft auf viele Gäste. Und gutes Wetter

Auch für den Weihnachtsmarkt im 40. Jubiläumsjahr ist der starke Franken ein Thema. Viele Geschäfte, so Gabriel Barell, Präsident des Vereins Basler Weihnacht und Direktor des Gewerbeverbandes, erwirtschaften in der Weihnachtszeit einen signifikanten Teil ihres Jahresumsatzes. Auch der Online-Handel setze den Geschäften zu. Doch man hofft auf einen «trockenen und düsteren» Weihnachtsmarkt. Trocken, weil die Herbstmesse gar arg unter der Nässe litt und düster, weil Barell die Weihnachtsbeleuchtung zur Geltung kommen lassen will. An der Medienkonferenz fallen die Worte «Fiat Lux» alle paar Minuten. Den Geschäften wird der seit Jahren wachsende Publikumsandrang entgegen kommen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Besucherzahlen von um 50% auf 900’000 erhöht. Barell ist sich sicher: «Die Entwicklung verlief auch qualitativ in dieser Richtung.» Dieses Jahr sind neben dem bewährten Angebot einige Neuerungen hinzugekommen.

Auch das darf nicht fehlen. Bild: Keystone

Neu: «Schliffi», Krippenweg, Hashtags

Neben den Klassikern wie Wunschbuch, Stadtlauf, Harley-Kläuse und Stände ist die wohl wichtigste Neuerung die «Schliffi uff em Märt»: Eine Kunsteisbahn, die vom 1.12.2017 bis am 10.2.2018 Februar auf dem Marktplatz zu ausgelassenenem Pirouettedrehen einlädt. Unter dem Hashtag #Xmasinbasel kann man die Bilder der Rutschpartien auf Instagram laden und gleichzeitig spenden. Für jeden Post spendiert die Basler Kantonalbank einen Franken an die Stiftung Pro UKBB. Bis zu einem Maximum von 5’000.-. Neu ist auch ein Krippenweg, an dem sich über 20 Geschäfte von Schifflände bis Spalentor beteiligen.

Die Gegend um den Rümelinsplatz legt sich ebenfalls ins Zeug und wird zum Wald: Die Ladenbesitzer des «Ypsilons» vom Geviert Gerbergässlein, Rümelinsplatz, Schnabelgasse und Münzgasse beschlossen, dass es an der Zeit sei, die Dekoration zu erneuern. 32 Weihnachtsbäume in leuchtenden Töpfen zieren die Strassen, dekoriert wird je nach Geschmack.

Aufbaustimmung am Rümelinsplatz. Bild: barfi

Wer einen Baum will, muss mitmachen

Gabriel Barell muss trotz der fröhlichen Botschaften eine Schelte verteilen: Nicht alle Privaten beteiligen sich an den Bäumen, wie dies gewünscht sei. Mehrere Jahre habe man das verringerte Engagement «gewisser Akteure» beobachtet und auch bemängelt, ohne Erfolg. So sah man sich dieses Jahr gezwungen, gewissen Orten, wo die Beteiligung der privaten Seite zu gering sei, den Baum zu verweigern. Wer und wie zahlreich die schwarzen Schafe sind, das verrät er allerdings nicht. Auch dies spreche für die Konzentration auf die Innenstadt: Dort sei die Bereitschaft, sich zu beteiligen, einfach grösser.

Um der Lichtmetapher besonderen Ausdruck zu verleihen, wird Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann am 23. November 2017 um 18.30 Uhr auf dem Münsterplatz die Weihnachtsbeleuchtung hochstpersönlich einschalten. 

Alle Infos finden Sie hier.