Quelle: facebook.com/tierschutzbasel
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  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Immer mehr «herrenlose Katzen» auf Facebook: Basel hat ein Problem

Die Social Media-Feeds der Region sind in den vergangenen Wochen voll mit Bildern von Katzen, die nicht zugeordnet werden können, weil die Besitzer unbekannt sind. Dabei handelt es sich nicht nur um einen oberflächlichen Eindruck, sondern um eine Tatsache mit einem oft traurigen Hintergrund.

«Es war auch für uns eine überraschende Ballung von Katzenmeldungen», sagt Daniel Bader vom Tierschutz beider Basel gegenüber barfi.ch. Da in der Region die letzten beiden Wochen Herbstferien waren, habe man zwar mit einer Steigerung von Meldungen gerechnet, jedoch nicht in diesem Ausmass. Auf Facebook veröffentlicht der Tierschutz beider Basel nun die Meldungen der zugelaufenen und gefundenen Katzen, inklusive Fotos, um sie möglichst schnell wieder in ihr zu Hause zu bringen. 

Das funktioniert auch sehr gut: durchschnittlich werden die Beiträge etwa 90 Mal geteilt, erreichen damit schnell und ohne grossen Aufwand viele Personen. Bei solchen Vermisstmeldungen würde oftmals auch gar kein Inserat in traditionellen Medien aufgeschaltet, so Bader. «In solchen Fällen läuft es nun tatsächlich nur Online. Einen Direktvergleich, was besser funktioniert, können wir deshalb nicht machen.» Inzwischen konnte über die Posts rund ein Viertel der Tiere wieder an ihre Besitzer zurückvermittelt werden.

Die Herbstferien sind nun zwar vorüber, jedoch rechnet man immer noch mit weiteren vermissten Katzen. Dafür können die Halter dann allerdings nicht viel, sondern die Natur: «Katzen sind momentan rollig und streifen daher öfters umher als sonst.»

Zurück zum Halter ja, aber keine Besitzerwechsel über Facebook

Quelle: facebook.com/tierschutzbasel

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Ganz auf Social Media will man beim Tierschutz dann allerdings nicht setzen: «Wir beschäftigen uns seit längerer Zeit damit, vermitteln jedoch keine Tiere über diese Plattformen», informiert die Geschäftsleiterin Béatrice Kirn. Vermittlungen würden nicht Online durchgeführt werden, da diese ohne direkten Kontakt unseriös wären, oder gar als illegaler Handel gelten würden, so Kirn. 

Auch wenn der Tierschutz selbst nicht über die sozialen Medien vermittelt, heisst das nicht, dass es andere nicht tun. Es kämen immer wieder Tiere ins Heim, die so übernommen wurden: «Die Erwartungen der neuen Halter entsprechen nicht den Tieren, die sie so erworben haben.»

Die im Tierheim gepflegten Tiere portraitiert der Tierschutz auch weiterhin vorwiegend auf der Website um Interessenten zu finden. «Diese durchlaufen einen festgelegten Prozess bis zur Adoption eines Tieres», sagt Béatrice Kirn. Und so steckt hinter manchen ebenso hübschen, wie beliebten Büsi-Bildern auf Facebook eine oft traurige Geschichte.

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