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  • Kenneth Steiner
  • Aktualisiert am

Informatik an Basler Gymis ab 2020 obligatorisch

Informatik an Gymis wird obligatorisch. Nun beginnt in Basel die Suche nach den entsprechenden Lehrern.

         

Bis in vier Jahren müssen alle Schweizer Gymnasien obligatorischen Informatikunterricht anbieten. Beschlossen hat dies der Bundesrat letzte Woche. Demnächst werden die gesetzlichen Grundlagen vorliegen. Ein Problem beschäftigt die Verantwortlichen aber schon jetzt: Die Rekrutierung von Lehrkräften. Zuvor hatte sich bereits die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) für die obligatorische Einführung des Faches ausgesprochen.

In Basel schon 2020

Wie Ulrich Maier, Leiter Mittelschulen und Berufsbildung Basel-Stadt, barfi.ch gegenüber mitteilt, ist die Einführung des obligatorischen Besuchs des Faches Informatik in Basel bereits auf 2020 geplant. Und somit zwei Jahre früher als nötig. «Dieser Entscheid kommt für uns nicht überraschend. Daher sind wir schon lange im Gespräch mit den zuständigen Hochschulen bezüglich der nötigen Weiterbildungen», so Maier weiter.

Nachdem im letzten Herbst der Schweizerische Verein für Informatik in der Ausbildung (SVIA) geschrieben hat, dass die Anzahl der ausgebildeten IT-Lehrpersonen viel zu gering sei, stellt sich die Frage, ob dem Kanton bis in zwei Jahren genügend Informatiker Lehrer zur Verfügung stehen? Denn die von der Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) formulierten Zulassungskriterien sind streng.

Man muss einen universitären Studiengang in Informatik abschliessen und dazu das Lehrdiplom erwerben. Ist man bereits Informatiker auf universitärer Stufe muss man noch 60 ECTS-Punkte für die Bildungsaspekte erwerben, um unterrichten zu dürfen.

Grosser Konkurrenzkampf

Schweizweit müssen mit dem Informatik-Obligatorium an Gymnasien schätzungsweise 300 neue Lehrerstellen besetzt werden. «Um an Basler Gymis Informatik allen anbieten zu können, benötigen wir um die 20 Lehrpersonen», rechnet Ulrich Maier vor. «Zurzeit können 8 bis 10 Lehrpersonen in Basel-Stadt Informatik an Gymnasien unterrichten».

Den anderen Teil müsse man neu anstellen. Ulrich Maier und das Erziehungsdepartement gehen jedoch davon aus, dass «es genug Lehrpersonen in Basel-Stadt gibt, die Interesse am Fach Informatik haben und das zusätzlich benötigte Studium absolvieren werden».

Unterschätzt darf die Suche nach Informatik-Lehrern jedoch nicht werden. Auf dem Arbeitsmarkt sind Informatiker gesuchte Fachkräfte und es herrscht ein riesiger Konkurrenzkampf in dieser Branche. Es kommt hinzu, dass eine Karriere als Gymi-Lehrer nicht unbedingt der normale Weg ist, den ein Studienabgänger in Informatik einschlägt.

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